Aktionäre von Julius Bär stimmten allen Anträgen zu, trotz des Debakels um die abgeschriebenen Kredite an die kollabierende Signa-Gruppe.
Julius Bär
Aktionärinnen und Aktionäre stehen während der Generalversammlung der Julius Bär Gruppe am Donnerstag, 11. April 2024 in Zürich, Schweiz, vor einem Bildschirm mit dem Logo der Bank. - (KEYSTONE/Michael Buholzer)

Die Aktionäre von Julius Bär haben an der Generalversammlung am Donnerstag allen Anträgen zugestimmt. Das Debakel rund um die total abgeschriebenen Kredite an die kollabierende Signa-Gruppe in dreistelliger Millionenhöhe warf keine hohen Wellen.

Alle zur Widerwahl stehenden Verwaltungsräte wurden mit einem «Ja»-Stimmenanteil von bis zu fast 99 Prozent wiedergewählt. Die neu zur Wahl stehenden Bruce Fletscher und Andrea Sambo erhielten mit 99,8 Prozent gar noch mehr Zuspruch.

Überwältigender Zuspruch für neue Verwaltungsratsmitglieder

Ähnliche Quoten erhielten auch alle anderen Traktanden, wie die zur Dividende oder zur Schaffung von bedingtem Kapital.

Einzig die Abstimmung über die Entlastung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung konnte mit einem «Ja»-Stimmenanteil von «nur» 81,7 Prozent als eine Art Missmutsbekundung über das fehlgeschlagene Signa-Engagement gelesen werden. Wortmeldungen von Aktionären zum Thema gab es aber nicht.

Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher hatte sich in seiner Eröffnungsansprache «zutiefst» bei den Aktionärinnen und Aktionären für das Geschehene entschuldigt. Er sprach von einer «unternehmerischen Fehleinschätzung, die nicht hätte passieren dürfen.»

Verhaltener Applaus für Verwaltungsratspräsident

Einige der anwesenden Aktionäre reagierten auf das besagte Votum mit verhaltenem Applaus. Geklatscht wurde nur ein zweites Mal während der ganzen Veranstaltung, dafür aber deutlich kräftiger: Als eine Aktionärin den Verwaltungsrat aufforderte, das Lohnniveau bei der Bank als Ganzes zu überdenken. «Wer braucht so hohe Löhne?», lautete die an Lacher gerichtete Frage.

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