Julius-Bär-Präsident Romeo Lacher entschuldigt sich bei den Aktionären für das «Signa-Debakel».
Romeo Lacher
Romeo Lacher entschuldigte sich vor den Aktionärinnen und Aktionären für das Signa-Debakel. (KEYSTONE/Michael Buholzer) - Keystone

Julius-Bär-Präsident Romeo Lacher entschuldigte sich am Donnerstag an der Generalversammlung bei den Aktionären der Bankengruppe für das «Signa-Debakel». Er entschuldige sich dafür «zutiefst», sagte er den Anteilseignern. Einige der anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre reagierten auf dieses Votum mit einem verhaltenen Applaus. Lacher sprach ferner von einer «unternehmerischen Fehleinschätzung, die nicht hätte passieren dürfen.»

Die Bank sei sich bewusst, dass der «isolierte» Fall für Unsicherheit gesorgt habe. «Und wir wissen, dass dadurch auch das Vertrauen in Julius Bär tangiert wurde», sagte Lacher.

Kreditverluste und Konsequenzen

Julius Bär hatte Anfang Februar rund 600 Millionen Franken an Krediten an verschiedene Firmen der kollabierenden Signa-Gruppe abschreiben müssen, wodurch der Jahresgewinn um die Hälfte schrumpfte. Das Engagement beim Immobilienimperium von René Benko kostete CEO Philipp Rickenbacher seinen Job; Mitgliedern des Geschäftsleitungsteams wurde zudem ihr Bonus gestrichen.

Die Namen «Signa» oder «Benko» verwendete Lacher wie üblich nicht, sondern sprach von «Kreditvorfällen» auf dem grössten Einzelengagement im Private-Debt-Buch. Dies sei an ein «Konglomerat im Bereich Immobilien und Luxuseinzelhandel» gegangen.

Neue Strategie nach Abschreibungen

Das Engagement bei diesem an der Generalversammlung namentlich nicht genannten Schuldner habe Julius Bär komplett abgeschrieben, betonte Lacher. Dieses konservative Vorgehen habe somit jegliche Unsicherheit mit Blick auf künftige Finanzergebnisse beseitigt. Nun liege der Fokus darauf, möglichst viel von den Sicherheiten auf den einzelnen Positionen einzufordern.

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