Angela Merkel

Journalist nennt Angela Merkel «Geburtshelferin der AfD»

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Deutschland,

Ein Journalist sagt, Angela Merkel sei 2015 mit ihrer Flüchtlingspolitik die «Geburtshelferin der AfD» gewesen. In der ARD nimmt die Ex-Kanzlerin Stellung.

Angela Merkel
Angela Merkel soll wegen dem Satz «Wir schaffen das!» die «Geburtshelferin der AfD» gewesen sein, findet ein Journalist. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel sei die «Geburtshelferin der AfD» gewesen, sagt ein Journalist.
  • Merkel verteidigt in einer ARD-Reportage ihre Entscheidung von 2015.

«Wir schaffen das!» Diese Worte von Angela Merkel sind in die Geschichte eingegangen. Ihre Migrationspolitik löste hitzige Debatten aus und brachte der damaligen Bundeskanzlerin auch Kritik ein.

In der ARD-Reportage «Merkels Erbe – Zehn Jahre ‹Wir schaffen das!›» geht Journalist Ingo Zamperoni der Frage nach: Hat es Deutschland tatsächlich geschafft?

Zamperoni trifft in seiner Reportage auch Journalist Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der «Welt». Dieser sieht Merkels Erbe kritisch: 2015 sei der «Startpunkt für das, was wir heute erleben» gewesen. Und weiter: «Merkel ist die Geburtshelferin der AfD. Sie wollte es nicht, aber es gehört zu ihrem Erbe.»

Das sagt Angela Merkel zu den Vorwürfen

Wie sieht Angela Merkel selbst diese Einschätzung? Im Interview mit Zamperoni sagt sie: «Ich war auch verwundert, wie sehr mir diese drei Worte ‹Wir schaffen das› um die Ohren gehauen wurden.»

Gemäss Merkel sollten die Worte lediglich ausdrücken, dass Deutschland vor einer grossen Herausforderung stand.

Merkel betont: «Ich habe auch nicht gesagt ‹Ich schaffe das›, sondern ‹Wir schaffen das›.» Dies, weil sie auf die Menschen im Land gehofft habe.

Zamperoni fragt nach, ob sie rückblickend glaubt, Deutschland damit überfordert zu haben. Merkel verneint: «Deutschland ist ein starkes Land.»

Merkel: «Was hätten wir denn tun sollen?»

Auf die Kritik reagiert sie mit einer Gegenfrage: «Was hätten wir denn tun sollen?» Die Optionen seien gewesen, die Menschen aufzunehmen oder sie mit Gewalt abzuweisen. «Das wäre keine Option für mich gewesen», stellt Merkel klar.

Auf die Frage, ob sie ihre Entscheidung bereut oder Zweifel hat, antwortet die Ex-Kanzlerin entschieden: «Nein, daran habe ich keine Zweifel!»

War Angela Merkel eine gute Bundeskanzlerin?

Dennoch räumt sie ein, dass ihre Entscheidungen 2015 dazu geführt haben könnten, dass sich mehr Menschen der AfD angeschlossen haben. Merkel: «Und dadurch ist die AfD sicherlich auch stärker geworden.»

Das habe sie aber nicht daran gehindert, eine aus ihrer Sicht richtige, vernünftige und menschenwürdige Entscheidung zu fällen, erklärt Merkel.

Weiterlesen

Merkel
22 Interaktionen
Deutschland
8 Interaktionen
Memoiren
Altkanzlerin Angela Merkel
12 Interaktionen
«Wir schaffen das»

MEHR IN NEWS

Schaffhauser Polizei
Blut klebt an Tür
Autos in einer Schlange
4 Interaktionen
30 Franken
Kantonspolizei Thurgau
Salmsach TG
A2
Mit 149 km/h

MEHR ANGELA MERKEL

-
37 Interaktionen
Ferien in Italien
Friedrich Merz
In Interview
Angela Merkel
57 Interaktionen
Nach Buchlesung
15 Interaktionen
Angela Merkel

MEHR AUS DEUTSCHLAND

14 Interaktionen
Studie
Nach dem Anschlag in München
In München
Messerangriff in Strassenbahn
Deutschland
Robert Habeck und Markus Söde
12 Interaktionen
Deutschland