Der ehemalige deutsche Gesundheitsminister, Jens Spahn, sorgt für Schlagzeilen: Im Sommer 2020 haben er und sein Mann sich ein stattliches Anwesen gekauft.
Jens Spahn Villa
Der ehemalige deutsche Bundesminister für Gesundheit sorgt für Schlagzeilen: Gemäss einer «Spiegel»-Recherche hat er gemeinsam mit seinem Ehemann ein vier-millionen-Anwesen in Berlin erworben. Woher das Geld dafür stammt ist bis heute ungeklärt. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jens Spahn und sein Ehemann haben sich im Sommer 2020 eine vier Millionen Villa gekauft.
  • Eingangs hiess es, die Finanzierung sei mit einer beträchtlichen Erbschaft abgesichert.
  • Diese Geschichte entpuppt sich nun als «Unsinn». Woher das Geld kommt, bleibt unklar.

Jens Spahn – ehemaliger deutscher Bundesminister für Gesundheit – hat im Juli 2020 eine Villa im Berliner Nobelviertel Dahlem erworben. Der Kauf und die damit verbundene Geschichte wirft zahlreiche Fragen auf. Insbesondere die Tatsache, dass die Sparkasse die Luxusimmobilie voll finanziert – zu rund 110 Prozent, Nebenkosten inklusive.

Eine derartige Finanzierung war auch in Zeiten von billigen Immobilienkrediten äusserst ungewöhnlich. Bei einem Politiker, dessen zukünftiges Einkommen stark vom Abschneiden bei den nächsten Wahlen abhängt, umso fragwürdiger.

Jens Spahn: Villa mit Erbschaft des Mannes abgesichert

Gemäss der Wochenzeitung «Die Zeit» diente ein grösseres Vermögen als Absicherung für den Kredit. Diese Geldsumme wiederum hatte Spahns Ehemann als Erbschaft von seinem Vater erhalten. Doch wie «Der Spiegel» am Freitag berichtet, ist die Geschichte vom Erbe des Vaters «Unsinn».

Jens Spahn Villa
Jens Spahn (rechts) und sein Ehemann an einem Staatsbankett in Berlin. Die genaue Herkunft des Gelds für die Luxusimmobilie ist bis heute ungeklärt - Fragen werden nicht beantwortet. (Archivbild) - Keystone

Demnach wirft die ganze Angelegenheit zwei Fragen auf: Woher hat das Paar die Millionenbeträge, um die 285 Quadratmeter-Villa zu finanzieren? Und weshalb hatten sie die Journalisten mit der Geschichte vom Millionenerbe auf eine falsche Fährte geschickt?

Die Journalisten bei «Der Spiegel» haben Spahn und seinen Ehemann um eine Stellungnahme in der Angelegenheit gebeten – ohne Erfolg. Aus dem Umfeld der beiden hiess es schliesslich: Das Vermögen stamme aus einem Aktiendepot. Dieses sei frei von «Steuertatbeständen» und daher bis anhin unentdeckt. Die Geschichte mag plausibel klingen, Zweifel darüber, woher das Geld tatsächlich kommt, bleiben allerdings bis heute.

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