Über die Langzeitwirkungen der Tattoofarben im Körper ist derzeit noch wenig bekannt. Dies wissen nur sehr Wenige.
Ein Mann zeigt sein Brust- und Armtattoo beim einer Tattoo-Convention.
Ein Mann zeigt sein Brust- und Armtattoo beim einer Tattoo-Convention. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa zwölf Prozent der Teilnehmer einer Umfrage hat eine Tätowierung.
  • Frauen sind deutlich häufiger tätowiert als Männer.

Ungeachtet der Risiken hält die Hälfte der Deutschen Tattoos für gesundheitlich unbedenklich. Unter den bereits Tätowierten meinen dies sogar 87 Prozent, wie eine am Montag in Berlin veröffentlichte Umfrage des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zeigt. Etwa ein Drittel der Befragten glaubt, dass die Inhaltsstoffe der Farben komplett an der tätowierten Stelle bleiben.

Dass viele Tätowiermittel noch unerforscht sind, wissen die Wenigsten. «Es gibt jedoch wissenschaftliche Belege dafür, dass Farbpigmente aus den Tattoos in das Lymphsystem wandern können», erklärte BfR-Präsident Professor Andreas Hensel.

Tattoofarben bestehen aus Farbpigmenten und einer Trägerflüssigkeit, die üblicherweise Löse- und Verdickungsmittel sowie Konservierungsstoffe enthält. Über die Langzeitwirkungen der Farbteilchen im Körper ist derzeit noch wenig bekannt.

Allergien auslösen

Die Tattoofarben können gesundheitsschädliche Stoffe enthalten oder möglicherweise Allergien auslösen. Neben Nickel und kritischen Konservierungsstoffen wurden in schwarzen Farben in der Vergangenheit unter anderem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, von denen einige als krebserregend eingestuft sind. Dem BfR zufolge kann «keine Farbe als sicher bezeichnet werden».

Der Beliebtheit von Tattoos tut dies keinen Abbruch, wie die BfR-Umfrage unter rund tausend Menschen vom Juli dieses Jahres zeigt. Etwa zwölf Prozent der Befragten und damit jeder achte hat oder hatte bereits eine Tätowierung. Frauen sind deutlich häufiger tätowiert als Männer. Knapp mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Menschen mit Tattoos würden sich wieder stechen lassen.

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