Die italienischen Sozialdemokraten haben bei den Wahlen im März mächtig verloren. Nun wird gar die Auflösung der Partei in den Raum geworfen.
Maurizio Martina, Abgeordneter der Partito Democratico (PD), und Matteo Orfini, Partei-Präsident, analysieren vor der Presse ihre Wahlergebnisse bei den Parlamentswahlen im März.
Maurizio Martina, Abgeordneter der Partito Democratico (PD), und Matteo Orfini, Partei-Präsident, analysieren vor der Presse ihre Wahlergebnisse bei den Parlamentswahlen im März. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Parteipräsident der italienischen Sozialdemokraten will Partei auflösen und neugründen.
  • Matteo Orfini begründet, die Partei funktioniere heute schlichtweg nicht.

Nach der schweren Niederlage bei den Parlamentswahlen im März und dem Gang in die Opposition diskutieren Italiens Sozialdemokraten über die Parteiauflösung. Der Präsident des Partito Democratico (PD), Matteo Orfini, fordert die Auflösung der Gruppierung und die Neugründung mit einem anderen Namen.

«Die Partei, wie sie heute ist, funktioniert nicht. Wir sollten die Partei auflösen und neu gründen. Wir müssen jene Italiener zusammenbringen, die die Politik der Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung nicht teilen. Wir müssen nach der Niederlage bei den Parlamentswahlen reagieren», sagte Orfini nach Medienangaben.

Neuer Parteichef gesucht

Gegen diesen Vorschlag wehrt sich der Präsident der italienischen Region Latium, Nicola Zingaretti, der um die Parteiführung buhlt. Er drängt auf eine Vorverlegung des im kommenden Frühjahr geplanten PD-Kongresses, bei dem ein neuer Parteichef bestimmt werden soll.

Die PD-Partei, die bei den Parlamentswahlen auf ein Rekordtief von 18 Prozent gesunken war, wird derzeit von Ex-Landwirtschaftsminister Maurizio Martina geführt. Der 40-Jährige hatte das Ruder der Partei nach dem Rücktritt von Ex-Premier Matteo Renzi infolge der schweren PD-Niederlage bei den Parlamentswahlen am 4. März übernommen.

Die Sozialdemokraten hatten sich geweigert, eine Regierung mit der Fünf-Sterne-Bewegung zu bilden. In der vorangehenden Legislaturperiode – 2013-2018 – hatten sie die Regierungen angeführt.

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