Italiens Küstenwache will weiterhin Migranten retten
Das Wichtigste in Kürze
- Kommandant der Italienischen Küstenwache versichert weiterhin Flüchtlings-Rettungen.
- Salvini hatte das Gegenteil angekündigt.
Es sei eine Pflicht der Küstenwache, auf Hilferufe zu antworten, sagte der Kommandant der italienischen Küstenwache, Admiral Giovanni Pettorino Medienangaben zufolge. «Es ist in erster Linie eine moralische Pflicht. Wir haben auf dem Meer noch niemanden sich selbst überlassen.» Er kündigte an, die italienische Küstenwache werde nach wie vor ihrer Pflicht nachkommen, Menschen in Seenot zu retten.
Damit reagierte er auf Aussagen von Innenminister Matteo Salvini. Dieser hatte damit gedroht, dass Italiens Küstenwache nicht mehr auf Hilferufe von Migranten reagieren könnte.
In den letzten Jahren habe die italienische Küstenwache auf 4700 Hilferufe reagiert und 600'000 Menschen auf einer Fläche von 1,1 Millionen Quadratmeter gerettet. «Doch das Mittelmeer zählt 23 Länder und Europa besteht nicht nur aus Italien», sagte der Admiral.
«Wir stehen jedoch vor einem Exodus biblischen Ausmasses»
Die Hamburger Konvention, die die Seerettung regelt, stamme aus dem Jahr 1979. «Diese Konvention funktioniert bestens bei Notstandssituation. Wir stehen jedoch vor einem Exodus biblischen Ausmasses. Wir benötigen eine Einigung aller Länder, um damit umzugehen».
Die italienische Küstenwache werde Libyen etwa zehn Schiffe zur Verfügung stellen, um seine Gewässer zu überwachen. Ausserdem solle das Personal ausgebildet werden, das bei Flüchtlingsrettungen eingesetzt werden soll, sagte der Admiral.