Italienische Staatsbahn erwägt Einstieg privater Investoren
Der italienische Bahnbetreiber «Ferrovie dello Stato» (FS) erwägt ab 2026 den Einstieg privater Investoren in eine neue RFI-Gesellschaft.

Der italienische Bahnbetreiber «Ferrovie dello Stato» (FS) denkt über einen Einstieg privater Investoren nach. Bereits 2026 könnten solche in eine neue Gesellschaft einsteigen, die von der Bahnnetztochter RFI (Rete Ferroviaria Italiana) kontrolliert wird, erklärte Bahnchef Stefano Donnarumma in einem Interview mit der Tageszeitung «Corriere della Sera» vom Dienstag.
In die neue Gesellschaft könnten demnach zunächst rund 1000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke eingebracht werden. Das gemeinsam mit dem Finanzministerium entwickelte Konzept für den Einstieg von Investoren in das Hochgeschwindigkeitsgeschäft sei «nahezu abgeschlossen», so Donnarumma.
«Wenn wir im Herbst grünes Licht erhalten, könnten wir das Verfahren zur Gründung der neuen Gesellschaft einleiten», kündigte Donnarumma an. Dabei handle es sich nicht um eine klassische Privatisierung, betonte Bahnchef. Stattdessen gehe es um Minderheitsbeteiligungen institutioneller Investoren, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland, «die an das Potenzial des Hochgeschwindigkeitsnetzes glauben».
Donnarumma zieht Bilanz: Verluste halbiert, Gewinnziel für 2025
Mit Blick auf sein erstes Jahr an der Spitze der FS-Gruppe hob Donnarumma hervor: «2025 verläuft bereits besser als das Vorjahr. Zwar weist der Konzern noch immer einen Nettoverlust von 89 Millionen Euro aus, doch 2024 hatten wir mit über 200 Millionen deutlich höhere Verluste. Bis Ende 2025 streben wir ein positives Ergebnis an. Das ist ein entscheidender Fortschritt».
Was die Investitionstätigkeit betrifft, verwies Donnarumma auf die Rolle von FS als wichtigster öffentlicher Auftraggeber Italiens. «Allein im ersten Halbjahr haben wir 8,5 Milliarden Euro investiert, und für das Gesamtjahr rechnen wir mit über 18 Milliarden – ein Schritt hin zu unserem Ziel von 20 Milliarden pro Jahr, wie es im aktuellen Investitionsplan vorgesehen ist, der 100 Milliarden in fünf Jahren vorsieht. Das bezeugt unsere Fähigkeit, Investitionen zu entwickeln und umzusetzen», erklärte der Bahnchef.