Seit Donnerstag gelten in Italien wieder strengere Corona-Massnahmen. Darunter ein Teil-Lockdown und eine Ausgangssperre ab 22.00 Uhr.
Coronavirus - Italien
Menschen mit Mund-Nasen-Schutz besichtigen die Spanische Treppe. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit gestern Donnerstag gelten in Italien wieder verschräfte Corona-Schutzvorschriften.
  • Es gilt ein landesweiter Teillockdown, sowie eine Ausgangssperre.
  • Das Land ist ausserdem in drei Risikozonen eingeteilt.

Im Rahmen der Covid-19-Bekämpfung sind in Italien am Freitag verschärfte Corona-Schutzvorschriften in Kraft getreten. Die Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre für die 60 Millionen Bürger erlassen. In vier roten Regionen trat ein Teil-Lockdown in Kraft, der rund um die Uhr gilt.

Darunter ist die wirtschaftsstarke Lombardei mit zehn Millionen Menschen. In den Roten Zonen müssen die Menschen weitgehend zu Hause bleiben, Ausnahmen gelten für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Bars, Restaurants und Geschäfte, die nichts Lebensnotwendiges verkaufen, sind zu.

Schon im Vorfeld Proteste gegen Massnahmen

Gegen die neuen Massnahmen gab es schon im Vorfeld Proteste. Am Donnerstagabend demonstrierten in Bergamo in der Lombardei nach Medienberichten mehrere hundert Menschen. Bergamo war in der ersten Corona-Welle im Frühjahr schwer getroffen worden. In der aktuellen zweiten Welle sind die Fallzahlen in der Stadt weniger dramatisch.

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Demonstranten halten bei einem Protest gegen die Corona-Massnahmen, die von Premierminister Conte erlassen wurden, ein Plakat mit der Aufschrift «No Lockdown» (Kein Lockdown) in die Höhe. - dpa

In ganz Italien waren am Freitag Streiks der Taxifahrer angekündigt. Sie haben durch den Einbruch des Tourismus grosse Einbussen erlitten.

Die landesweite nächtliche Sperre gilt von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens. Für den Weg zur Arbeit oder aus medizinischen Gründen sind Ausnahmen erlaubt. Im ganzen Land sind zudem die Museen zu. Höhere Schulen und Universitäten müssen auf Online-Unterricht umstellen.

Italien in drei Risikogebiete eingeteilt

Insgesamt hat die Regierung das Land in drei Risikozonen eingeteilt: Es gibt rote, orangene und gelbe Gebiete. Zu den Roten Zonen gehören ausser der Lombardei im Norden das Piemont und das Aostatal sowie im Süden Kalabrien.

In den Orangenen Zonen dürfen die Bürger ihr Haus zwar verlassen. Aber es ist verboten, in andere Orte oder Regionen zu fahren. Auch hier gelten Ausnahmen für Gründe wie für die Arbeit. Als orange stufte die Regierung die beliebten Urlauberziele Sizilien und Apulien ein. Der grosse Rest Italiens ist eine gelbe Zone mit moderaten Einschränkungen. Die Verschärfungen gelten zunächst bis zum 3. Dezember.

Insgesamt haben sich nach offiziellen Angaben in Italien seit Februar fast 825 000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Anzahl der an einem Tag mit Corona Infizierten erreichte zuletzt gut 34 000.

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