Italien erhält fast 300 archäologische Fundstücke zurück
300 archäologische Funde kehren nach Rom zurück. Die Rückführung gilt als eine der grössten in den letzten zwei Jahrzehnten.

300 archäologische Fundstücke kehren nach Rom zurück. Sie wurden aus Gräbern und antiken Stätten in Italien geraubt. Die Rückführung gilt als eine der grössten in den letzten zwei Jahrzehnten.
Zudem ist ein harter Schlag gegen den internationalen Handel mit Antiken gelungen. Es handelt sich bei der Rückführung um etruskische und römische Vasen und Statuen, altgriechischen Schmuck sowie Fragmente pompejanischer Fresken – Werke, die von Grabräubern ausgehoben, illegal ausgeführt und schliesslich in den Tresoren einer internationalen Galerie in Brüssel wieder aufgetaucht sind.
Die Staatsanwaltschaft von Rom hat ihre Beschlagnahmung angeordnet. Wie die römische Tageszeitung «La Repubblica» in ihrer Ausgabe vom Montag berichtete, wurden die Fundstücke an Millionäre verkauft oder in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt.
Kunstrückführung trifft internationale Händler
Ihr Wert ist unschätzbar. Dabei handelt es sich um einen der grössten Rückführungsfälle von Kunstwerken der letzten 20 Jahre. Und es ist ein harter Schlag gegen den internationalen Handel mit Antiken.
Die Ermittlungen betreffen drei Länder – Italien, die USA und Belgien. Die römischen Staatsanwälte rekonstruierten einen langen Weg und ein grosses Netzwerk, das die Arbeit der Grabräuber mit den Lagern der «Phoenix Ancient Art» in Brüssel verbindet – einer führenden Gesellschaft im internationalen Antikenhandel.
Die Inhaber der Gesellschaft werden zwar strafrechtlich nicht beschuldigt, doch ausgerechnet in ihren Lagerräumen stellten die Carabinieri auf Anordnung der römischen Staatsanwaltschaft Hunderte archäologische Objekte italienischer Herkunft sicher.
Erfolg durch internationale Zusammenarbeit
Dank der Verknüpfung von Datenbanken und Archivfotos gelang es, mindestens 283 Fundstücke ihrer italienischen Herkunft zuzuordnen. Die Objekte wurden in den Lagern der «Phoenix Ancient Art» in Brüssel entdeckt, wo die belgischen Behörden bereits zuvor Hunderte Gegenstände beschlagnahmt hatten.
Alle Objekte wurden bei illegalen Grabungen entdeckt und anschliessend illegal ins Ausland ausgeführt. Alle diese Objekte zählen nach italienischem Recht zum unveräusserlichen Kulturerbe des Staates.