Italien: Der schiefe Turm von Bologna droht einzustürzen
Verliert die italienische Stadt Bologna etwa bald ihr Wahrzeichen? Am 914 Jahre alten Garisenda-Turm wurden Veränderungen festgestellt – es droht ein Einsturz.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Garisenda-Turm in Bologna steht derzeit vier Grad geneigt.
- Doch das Wahrzeichen weist Risse und bröckelndes Gestein auf.
- Es wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen – der Turm könnte fallen.
Nein, Italien hat nicht nur einen schiefen Turm. Nebst Pisa hat auch die Stadt Bologna ein schräges Wahrzeichen. Doch wie lange wird dieses noch stehen? Experten haben die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Denn der 914 Jahre alte Garisenda-Turm weist unerwartete und beschleunigte Veränderungen auf. Darunter Risse, Quetschungen und bröckelndes Gestein. Grundwasserabsenkungen könnten die Ursache dafür sein. Bereits im Oktober bemerkten Expertinnen und Experten ungewöhnliche Schwankungen.
Der 48 Meter hohe Turm steht nun jedenfalls unter strenger Beobachtung. Er ist derzeit um vier Grad geneigt – und damit sogar etwas schiefer als der berühmte Turm von Pisa. Dieser hat nämlich eine Neigung von 3,97 Grad.
Ob und wann der Turm einstürzen wird, dazu kann die Stadtverwaltung keine genauen Angaben machen. «Es könnte in drei Monaten, zehn Jahren oder 20 Jahren so weit sein», wird ein Sprecher zitiert.
Zum Schutz vor Trümmern sollen aber ein massiver Schutzwall errichtet und Netze gespannt werden. Neben dem bedrohten Garisenda-Turm steht der doppelt so hohe Asinelli-Turm daneben noch absolut stabil.
Schiefste Türme der Welt stehen in Deutschland
Die schiefsten Türme der Welt sind das allerdings nicht – denn die stehen in Deutschland. Der Kirchturm in Suurhusen, Niedersachsen, neigt sich um 5,1939 Grad und stand seit 2007 im Guinness-Buch der Rekorde.
Im September 2022 erkannte das Rekord-Institut für Deutschland GmbH einen Glockenturm in Gau-Weinheim, Rheinland-Pfalz, als Rekord an. Dieser Turm neigt sich sogar um 5,4277 Grad.