Irischer Regierungschef: Keine direkten Brexit-Gespräche mit London
Die Frage, was mit der bislang offenen Grenze geschehen soll, wenn Grossbritannien die EU verlässt, gilt als grösster Stolperstein der Brexit-Verhandlungen. Nun trübt die irische Regierung verbliebene Hoffnungen der britischen Premierministerin Theresa May.

Das Wichtigste in Kürze
- Was mit der britisch-irischen Grenze geschehen soll, ist eine der Knackpunkte der andauernden Brexit-Verhandlungen.
- Theresa May hoffte, diese Frage direkt mit Irland klären zu können.
- Irland trübt nun Mays Hoffnungen und erhofft sich eine bessere Ausgangslage, wenn es als Teil der EU verhandelt.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar hat eine direkte Beteiligung Dublins an Gesprächen über die künftige Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland nach dem Brexit ausgeschlossen.
Varadkar sagte dem öffentlich-rechtlichen irischen Rundfunk RTÉ am Montag, es werde keine Drei-Parteien-Gespräche zwischen seinem Land, Grossbritannien und der EU geben. «Was passieren wird ist, dass es Gespräche zwischen den 27 EU-Staaten und Grossbritannien geben wird», sagte Varadkar. Irland sei Teil der EU 27 und damit «viel stärker» als alleine.
Varadkar widersprach damit Andeutungen der britischen Premierministerin Theresa May, die Frage nach der künftigen Grenze auf der Irischen Insel könne in einem Format ausserhalb der offiziellen Brexit-Gespräche mit Brüssel stattfinden.
Die Frage, was mit der bislang offenen Grenze geschehen soll, wenn Grossbritannien die EU verlässt, gilt als grösster Stolperstein der Brexit-Verhandlungen. Befürchtet wird, dass Grenzkontrollen den Friedensprozess in der ehemaligen Bürgerkriegsregion stören könnten.