Iren wählen Präsidenten und stimmen über Blasphemie Paragrafen ab

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Irland,

Als haushoher Favorit für die Präsidentschaftswahl in Irland gilt Amtsinhaber Michael D. Higgins.

Michael D. Higgins, Präsident von Irland, gibt bei den irischen Präsidentschaftswahlen seine Stimme ab.
Michael D. Higgins, Präsident von Irland, gibt bei den irischen Präsidentschaftswahlen seine Stimme ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Irland wird Gotteslästerung nach einer Abstimmung voraussichtlich nicht mehr bestraft.
  • Die Dominanz der katholischen Kirche hat in den vergangenen Jahren erheblich abgenommen.

Mehr als 3,2 Millionen Iren waren heute Freitag zur Wahl eines neuen Präsidenten und zu einem Referendum über die Abschaffung des Blasphemie-Paragrafen in der Verfassung aufgerufen. Bis 22 Uhr konnten die Menschen ihre Stimme abgeben. Auf einigen kleineren Inseln vor der irischen Küste wurde bereits am Donnerstag gewählt. 

Als haushoher Favorit für die Präsidentschaftswahl gilt Amtsinhaber Michael D. Higgins. Der 77-Jährige hat das Amt bereits seit 2011 inne. Die Auszählung der Stimmen beginnt erst am Samstag. Mit einem Ergebnis wird daher nicht vor Samstagabend gerechnet. Erste Nachwahlbefragungen sollten aber bereits heute Freitagabend veröffentlicht werden.

Blasphemie-Paragraf wird wahrscheinlich gestrichen

Kaum einen Zweifel gibt es daran, dass die Iren den Verfassungsparagrafen streichen werden, der Gotteslästerung unter Strafe stellt. Wie die «Irish Times» berichtete, wurde in den 80 Jahren seit Einführung des Paragrafen kein einziges Verfahren wegen des vermeintlichen Vergehens eingeleitet. Zudem hat die Dominanz der katholischen Kirche in der Republik Irland in den vergangenen Jahrzehnten erheblich abgenommen. Erst im Mai hatten die Iren mit Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Lockerung des strengen Abtreibungsverbots in dem Land gestimmt. Im Jahr 2015 führte Irland als erstes Land der Welt per Volksentscheid die Homo-Ehe ein.

Beigetragen zur Erosion der einst übermächtigen Rolle der Kirche in der irischen Gesellschaft haben zahlreiche Missbrauchsskandale. Irland gehört zu den Staaten, in denen Priester und Ordensschwestern massiv Kinder und Frauen missbrauchten und misshandelten. Das Thema überschattete auch den Besuch von Papst Franziskus im August in Irland.

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