Bono kritisiert israelisches Vorgehen im Gazastreifen
Der Musiker engagiert sich in Afrika humanitär. Die Politik im Nahen Osten sei komplex, schreibt Bono – aber nun solle das Publikum wissen, wo die Band stehe.

U2-Frontmann Bono hat in einem langen Beitrag das Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen scharf kritisiert und zugleich die Taten der Hamas verurteilt. «Die israelische Regierung ist nicht das Volk Israels, aber die heutige israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu verdient unsere kategorische und unmissverständliche Verurteilung», schrieb der Musiker. Die Band veröffentlichte den Beitrag auf verschiedenen Social-Media-Plattformen und der eigenen Webseite.
Bono kritisiert unter anderem die Blockade humanitärer Hilfe und Pläne für eine militärische Übernahme der Stadt gaza. «Wir wissen, dass die Hamas Hunger als Kriegswaffe einsetzt, aber jetzt tut dies auch israel, und ich empfinde Abscheu vor diesem moralischen Versagen.»
Bono verurteilte zugleich den Angriff der islamistischen Hamas auf israel am 7. Oktober 2023. Er betonte, die Hamas sei nicht gleichzusetzen mit dem palästinensischen Volk, das «seit Jahrzehnten Marginalisierung, Unterdrückung, Besatzung und den systematischen Raub seines rechtmässig ihm zustehenden Landes erdulden musste und weiterhin erdulden» müsse.
Der 65-Jährige sprach sich für eine sofortige Einstellung der Kämpfe auf beiden Seiten, für die Freilassung der Geiseln sowie für eine Zwei-Staaten-Lösung aus. Er forderte zudem die Bevölkerung Israels auf, «den uneingeschränkten Zugang von Fachkräften zu verlangen, damit diese die dringend benötigte medizinische Versorgung in gaza und im Westjordanland leisten können, die sie am besten zu verteilen wissen», und mehr Lastwagen mit Hilfsgütern durchzulassen.
U2 spende zur Unterstützung an die britische Hilfsorganisation Medical Aid for Palestinians.