Die tschechische Polizei zerschlug einen internationalen Drogenring, der sogar ein eigenes Reisebüro betrieb. Es seien 60 Festnahmen.
Die Schmugglerbande betrieb ein eigenes Reisebüro, um ihre Drogen zu vertreiben. (Symbolbild)
Die Schmugglerbande betrieb ein eigenes Reisebüro, um ihre Drogen zu vertreiben. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Den mutmasslichen Drahtziehern drohen bis zu 18 Jahren Haft
  • Die Kuriere wurden aus einkommensschwachen Schichten rekrutiert.
Ein Häufchen Kokain liegt auf einem schwarzen Tisch.
Ein Häufchen Kokain liegt auf einem schwarzen Tisch. - keystone

Wie am Dienstag die Drogenfahnder in Prag mitteilten, konnten sie mit Hilfe von Kollegen aus den USA und Australien 60 mutmassliche Kokain- und Heroinschmuggler festnehmen. Darunter seien auch die mutmasslichen Drahtzieher. Bei einer Verurteilung drohten ihnen bis zu 18 Jahre Haft.

Kuriere aus einkommensschwacher Schicht

Die Ermittler konnten ein raffiniertes System enthüllen: Die Bande habe ein eigenes Reisebüro gegründet, das für die Kuriere Individualreisen von Prag aus nach Australien geplant habe. Bei Zwischenstopps in den USA oder Thailand sei das Reisegepäck gegen mit Kokain oder Heroin gefüllte Koffer ausgetauscht worden. Auf mindestens 38 Reisen seien auf diese Weise rund 780 Kilogramm der gefährlichen Rauschmittel auf den fünften Kontinent gebracht worden.

Die Bande rekrutierte ihre Kuriere demnach unter einkommensschwachen Schichten. Die Entlohnungen in Höhe von umgerechnet weniger als 3000 Euro pro Person hätten in keinem Verhältnis zum eingegangenen Risiko gestanden, sagte Tschechiens oberster Drogenfahnder, Jakub Frydrych, der Agentur CTK. Seine Behörde arbeitete bei ihren Ermittlungen eng mit der US-Behörde DEA sowie der australischen Bundespolizei zusammen.

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