Vom 1. bis 11. September haben die Internationalen Filmfestspiele von Venedig stattgefunden. Nun wurden auch die Preise verliehen.
Die 41-jährige Preisträgerin
Die 41-jährige Preisträgerin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Audrey Diwan wild als beste Regisseurin gekürt.
  • Der «Coppa Volpi» für die beste Hauptdarstellerin erhält Penélope Cruz.
  • John Acrilla ist der beste männliche Darsteller.

Wie schon im vergangenen Jahr geht der Hauptpreis beim Filmfestival von Venedig an eine Frau: Die französische Regisseurin Audrey Diwan wurde am Samstagabend für ihr Abtreibungsdrama «L'événement» ausgezeichnet. Preis für Abtreibungsdrama «L'événement» – Mehrere weitere Frauen ausgezeichnet.

Die Jury unter ihrem Präsidenten, dem südkoreanischen Regisseur Bong Joon Ho («Parasite»), entschied sich einstimmig für diesen Film. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Penélope Cruz, als bester männlicher Darsteller wurde John Arcilla ausgezeichnet.

«Ich habe diesen Film mit Wut, mit Begierde, mit meinem Bauch, mit Leib und Seele, mit meinem Herzen gemacht.» Dies sagte die 41-jährige Diwan, als ihr der Goldene Löwe überreicht wurde.

Internationale Filmfestspiele von Venedig
Audrey Diwan wurde als beste Regisseurin ausgezeichnet.
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Penélope Cruz mit dem «Coppa Volti».
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Erik Matti nimmt für John Arcilla den Preis entgegen.

«L'événement» spielt in den 1960er Jahren in Frankreich, als dort der Schwangerschaftsabbruch noch verboten war. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die ihr Kind dennoch abtreiben lässt. Auch im vergangenen Jahr hatte eine Frau den Goldenen Löwen gewonnen: Chloé Zhao für «Nomadland».

«Es ändert sich etwas», sagte Diwan in ihrer Dankesrede. «Eine Frau hat den Oscar gewonnen, eine Frau hat die Goldene Palme gewonnen, eine Frau hat den Goldenen Löwen gewonnen. Das muss etwas bedeuten, das kann kein Zufall sein.»

Silberner Löwe an Paolo Sorrentino

Der Silberne Löwe ging in diesem Jahr an den italienischen Regisseur Paolo Sorrentino für sein autobiografisches Werk «Die Hand Gottes». Den Regie-Preis erhielt die Neuseeländerin Jane Campion für den Western «The Power of the Dog».

Auch der Preis für das beste Drehbuch ging an eine Frau: Die US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal erhielt ihn für das Drehbuch ihres Regiedebüts «The Lost Daughter». In der Hauptrolle ist Olivia Colman zu sehen.

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Paolo Sorrentino erhält den Silbernen Löwen. - Keystone

«Es liegt eine Veränderung in der Luft», sagte Campion in Bezug auf die MeToo-Bewegung und ihre Auswirkungen auf den Film. «Es ist wie der Fall der Berliner Mauer für Frauen. Es war wie das Ende der Apartheid. Es gibt ein neues Gefühl dafür, was Frauen denken, was sie sagen und was sie tun.»

Durch den Skandal um Hollywoodmogul Harvey Weinstein berichteten zahlreiche Frauen und Männer von ihren Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen.

Harvey Weinstein
Harvey Weinstein - Keystone

Auch der Abschlussfilm des 78. Filmfestivals von Venedig thematisiert Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen. Bei «The Last Duel» des britischen Regisseurs Ridley Scott handelt es sich um ein mittelalterliches Ritterkampfdrama. Matt Damon und Ben Affleck sind in den Hauptrollen.

«Ich denke, dass jeder vernünftige, humane, einfühlsame und verantwortungsbewusste Mensch Feminist sein müsste», sagte Affleck der Nachrichtenagentur AFP.

Als beste Hauptdarstellerin wurde Penélope Cruz für ihren Auftritt in «Madres Paralelas» der spanischen Regie-Legende Pedro Almodóvar geehrt. Der Preis für den besten Hauptdarsteller ging an John Arcilla für seine Rolle als Journalist in «On the Job 2: The Missing 8».

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