Magdeburg: Intel gibt Fabrikpläne für Deutschland auf
Intel gibt seine Pläne für eine Fabrik in Deutschland auf. Der Technologieriese zieht sich aus Magdeburg zurück.

Intel zieht seine milliardenschweren Pläne für eine Chipfabrik in Magdeburg endgültig zurück. Die geplante Investition von rund 30 Milliarden Euro wird nicht mehr realisiert, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Rund 3'000 neue Arbeitsplätze und hochmoderne Produktionsanlagen waren vorgesehen. Die Bundesregierung hatte Hilfen von nahezu 10 Milliarden Euro zugesagt.
Im vergangenen Jahr war das Projekt noch mit einer Verzögerung von zwei Jahren angekündigt worden. Jetzt ist klar: Das Aus ist endgültig, wie «Handelsblatt» meldet.
Magdeburg: Krise erzwingt Kurswechsel bei Intel
Der Sparkurs unter dem neuen Intel-Chef Lip-Bu Tan ist ausschlaggebend für den Rückzug. Ein Viertel der Stellen wird abgebaut, auch Werke in Polen sind betroffen.
Als Gründe gelten massive Verluste und zu geringe Nachfrage nach neuen Fabriken. Intel meldete zuletzt einen Quartalsverlust von 2,9 Milliarden Dollar.

Die deutsche Regierung hatte grosse Erwartungen in das Projekt gesetzt. Der Bund wollte Sachsen-Anhalt als Standort für die Halbleiterindustrie etablieren.
Auch andere Standorte sind betroffen
Intel zieht sich auch aus Polen und Teilen Südostasiens zurück. Werke werden fusioniert, um Kosten zu sparen, berichtet «CRN».
Der Aktienkurs von Intel reagierte mit einem Einbruch. Auch Experten halten weitere grosse Investitionen in Europa vorerst für fraglich.
Mit dem Aus der Pläne verliert Deutschland ein Symbolprojekt der Chipindustrie. Brancheninsider waren vom Innovationspotenzial begeistert, wie «Tagesschau» berichtet.