Institut: Europa erhält Hilfe für die Ukraine aufrecht
Die Unterstützung Europas für die Ukraine bleibt trotz Rückgang stark. Im Mai und Juli lag die Hilfe laut eines Instituts bei rund 11,9 Milliarden Franken.

Europa erhält seine Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine auf vergleichsweise hohem Niveau aufrecht. Im Mai und Juni summierte sich die zugeteilte Hilfe auf rund 12,6 Milliarden Euro (rund 11,9 Milliarden Franken), wie aus dem Ukraine-Support-Tracker des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) im deutschen Kiel hervorgeht. Von den USA gab es in dem Zeitraum laut den Daten keine Unterstützung.
Die europäische Hilfe fällt aber geringer aus als in den Vormonaten März und April. Im März hatte die Unterstützung sprunghaft zugenommen, auch um ausbleibende Hilfen aus den USA auszugleichen. Nach aktualisierten Zahlen betrug Hilfe Europas im März und April rund 19,9 Milliarden Euro.
Militärhilfe durch Rüstungsindustrie
Das IfW Kiel erfasst militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe. Die Erhebung begann am 24. Januar 2022, also einen Monat vor Beginn der völkerrechtswidrigen Invasion. In den Daten berücksichtigt sind mehr als 40 Länder, darunter die EU-Staaten, die USA und Japan sowie die EU selbst.
Datenquellen sind Regierungsstellen und Medienberichte. Die Forscher des IfW registrieren, dass Militärhilfen zunehmend über Aufträge an Rüstungsunternehmen organisiert werden. Güter müssen in einem solchen Fall nicht Lagerbeständen entnommen werden.
Verstärkte Kapazitäten der Rüstungsindustrie
«Die Militärhilfe für die Ukraine wird verstärkt von den Kapazitäten der Rüstungsindustrie bestimmt», sagte der Leiter des Projekts, Taro Nishikawa, laut Mitteilung.
Von im Mai und Juni zugewiesenen Militärhilfen, die rund 10,5 Milliarden Euro ausmachten, sollen laut IfW Kiel mindestens 4,6 Milliarden Euro in Aufträge an Rüstungsunternehmen fliessen. Die Aufträge gingen vor allem an Unternehmen in Europa und in der Ukraine.