Insolvenzantrag gestellt – Adler Modemärkte AG überschuldet
Die Adler Modemärkte AG hat wegen Überschuldung aufgrund des Corona-Lockdowns einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Adler Modemärkte AG stellten einen Insolvenzantrag.
- Grund dafür sei die Corona-bedingte Schliessung der Filialen.
- Liquiditätslücken konnten trotz staatlicher Kapitalzufuhr nicht geschlossen werden.
An mehr als 170 Standorten betreibt die Adler Modemärkte AG Filialen. Der Fokus liegt auf einer Kundschaft über 55 Jahren. Nun hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Grund dafür sei der Corona-Lockdown, teilte das Unternehmen mit.
Ziel ist es demzufolge, das Unternehmen über einen Insolvenzplan zu sanieren. Dabei soll der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortgeführt werden. Der Antrag sei beim Amtsgericht Aschaffenburg gestellt worden. Auslöser seien die erheblichen Umsatzeinbussen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schliessungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des Lockdowns.
Insolvenzantrag: Staatliche Hilfe reicht nicht aus
Es sei nicht möglich gewesen, die entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch staatliche Unterstützungsfonds oder durch Investoren zu schliessen.

Der Vorstand bleibe weiterhin verwaltungs- und verfügungsbefugt. Zur Unterstützung habe dieser Rechtsanwalt Christian Gerloff zum Generalbevollmächtigten bestellt. Auch die Tochtergesellschaften Adler Mode GmbH, Adler Orange GmbH & Co. KG und Adler Orange Verwaltung GmbH hätten beschlossen, einen Insolvenzantrag zu stellen.
Adler Modemärkte AG leiden unter Corona-Schliessungen
Die Adler Modemärkte AG betreibt nach eigenen Angaben derzeit 171 Märkte, davon 142 in Deutschland, sowie einen Onlineshop. Weitere Märkte gibt es in Österreich, Luxemburg sowie in der Schweiz. Der Fokus lag dabei auf der Altersgruppe ab 55 Jahren.
Die Gruppe erzielte demnach im Jahr 2019 einen Umsatz von 495,4 Millionen Euro. Zum 30. September 2020 habe sie rund 3350 Mitarbeiter beschäftigt. Gegründet wurde das Unternehmen 1948 als Konfektionsbetrieb in Annaberg (Sachsen).

Vielen Unternehmen aus der Modebranche ging es schon vor der Corona-Krise nicht gut. Dem Siegeszug des Onlinehandels und dem Erfolg von Fast-Fashion-Anbietern wie Primark oder Zara hatten sie nur wenig entgegenzusetzen. Das Coronavirus traf bei Herstellern und Händlern sozusagen vorgeschädigte Opfer.