Nach dem Terroranschlag bei Moskau befindet sich ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft.
Ein Tatverdächtiger des Terroranschlags auf die Konzerthalle Crocus City Hall wird von Polizisten und FSB-Beamten im Basmanny-Bezirksgericht eskortiert. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP
Ein Tatverdächtiger des Terroranschlags auf die Konzerthalle Crocus City Hall wird von Polizisten und FSB-Beamten im Basmanny-Bezirksgericht eskortiert. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko

Vier Tage nach dem Terroranschlag bei Moskau ist ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Bei dem Mann handele es sich um einen 31 Jahre alten russischen Staatsbürger, der in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geboren sei, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf das Moskauer Basmanny-Gericht. Ihm wird demnach vorgeworfen, den Terroristen vor der Tat eine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben.

Vor Gericht soll der Mann allerdings abgestritten haben, dass er von den Anschlagsplänen wusste. Stattdessen habe er sie für normale Mieter gehalten. Am vergangenen Freitag hatten Terroristen die Konzerthalle Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk bei Moskau gestürmt und mindestens 139 Menschen getötet.

Rund 200 Verletzte und IS-Bekenntnis

Rund 200 weitere wurden verletzt. Später bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) dahinter.

Nach dem Terroranschlag in Moskau hatten russische Politiker und Propagandisten die IS-Bekennerschreiben abgetan und stattdessen ohne Vorlage von Beweisen behauptet, die Ukraine stecke hinter dem Verbrechen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte unterdessen mit, er habe einen weiteren Anschlag in der Region Samara vereitelt. Dahinter habe angeblich ein Mitglied der paramilitärischen Organisation «Russischer Freiwilligenkorps» gesteckt, die aufseiten der Ukraine kämpft. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht.

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