Bis auf Weiteres zieht sich die Bundeswehr aus Mali zurück. Die malische Regierung erlaube den Deutschen keine Überflugrechte.
Deutsche Soldaten in Mali
Deutsche Soldaten in Mali - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundeswehr-Einsatz in Mali wird bis auf Weiteres ausgesetzt.
  • Dies teilte das Verteidigungsministerium am Freitag mit.
  • Grund dafür sind fehlende Überflugrechte der malischen Regierung.

Deutschland setzt den Bundeswehr-Einsatz im westafrikanischen Mali bis auf Weiteres aus. Das teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin mit.

Die malische Regierung habe der Bundeswehr zum wiederholten Mal Überflugrechte verweigert, hiess es zur Begründung. Mit dem Flug sollte das Personal vor Ort turnusmässig ausgetauscht werden.

Grundsätzlich sei Deutschland weiterhin bereit, sich an der internationalen Friedensmission zu beteiligen, versicherte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Das mache allerdings nur Sinn, wenn das von der dortigen Regierung unterstützt werde.

Deutsche Vertreter zu Gast in Mali

Erst Anfang der Woche war Christian Buck für Verhandlungen nach Mali gereist. Anschliessend hiess es, die malische Seite habe signalisiert, die Rotation der Truppen könne in nächster Zeit wieder aufgenommen werden.

Auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht soll erst am Donnerstag in einem Telefonat mit Amtskollege Sadio Camara entsprechende Zusicherungen erhalten haben.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äusserst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Sie soll enge Beziehungen zu Russland pflegen. Seitdem wird der Einsatz der UN-Friedenstruppe Minusma, an dem auch die Bundeswehr beteiligt ist, immer wieder beeinträchtigt.

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