In Frankreich: Krim-Kongo-Fieber bei Rindern und Wildtieren entdeckt
Bei Tieren in Südfrankreich wurde das gefährliche Krim-Kongo-Fieber entdeckt. Die durch Zecken übertragene Krankheit ist auch für Menschen potenziell tödlich.

Bei einer aktuellen Untersuchung in Südfrankreich fanden Forscher erstmals Antikörper des Krim-Kongo-Fiebers bei Rindern und Wildtieren. Das Forschungsteam analysierte Blutproben von über 10'700 Tieren aus der Mittelmeerregion Frankreichs, vor allem an den Pyrenäen.
Etwa zwei Prozent der Rinder und 2,25 Prozent der Wildtiere zeigten laut «n-tv» Antikörper gegen das gefährliche Virus. Das deutet auf eine Zirkulation des Erregers mit Zecken als Überträgern in dieser Region hin.
Die Experten warnen vor einer verstärkten Ausbreitung und der Gefahr für den Menschen. Die Daten waren vom Bundesforschungszentrum Cirad im Fachjournal «PLOS One» veröffentlicht worden.
50 Prozent Sterblichkeit
Das Krim-Kongo-Fieber ist eine hämorrhagische Viruserkrankung mit bis zu 50 Prozent Sterblichkeit bei Infizierten. Übertragen wird das Virus vor allem durch den Biss von Hyalomma-Zecken oder direkten Kontakt mit infiziertem Blut.
Das Virus führt initial zu Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, später können schwere innere Blutungen folgen. Besonders gefährdet sind Menschen mit direktem Tierkontakt, wie Landwirte oder Schlachthofmitarbeiter.
Die Infektionskrankheit gehört zur höchsten Risikogruppe, wie das Friedrich-Loeffler-Institut erklärt.
Krim-Kongo-Fieber in Frankreich sorgt für Sorge
Das Krim-Kongo-Fieber ist in mehreren Regionen der Welt verbreitet, darunter in Teilen Afrikas, dem Balkan und dem Nahen Osten. In Europa treten vermehrt lokale Ausbrüche auf, zuletzt auch in Griechenland und Spanien.

Die Wissenschaftler fordern nun eine verbesserte Überwachung, um gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier zu minimieren. Besonderes Augenmerk liege auf Hyalomma-Zecken, die das Virus übertragen und zunehmend wärmere Regionen Europas besiedeln.
Die aktuelle Ausweitung in Südfrankreich stelle eine neue Herausforderung dar, so die Forscher. Grössere Ausbrüche in der Schweiz und Zentraleuropa seien aktuell eher unwahrscheinlich, doch das könne sich durch Klimaverschiebungen ändern.