Immobilienunternehmer Benko legt Einspruch gegen zweite Anklage ein

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Österreich,

René Benko, der österreichische Immobilienmogul, legt Einspruch gegen eine zweite Anklage ein.

René Benko Untersuchungsausschuss Wien
Die Anklage lautet auf den österreichischen Straftatbestand der betrügerischen Krida. Benko wird vorgeworfen, Vermögenswerte absichtlich beiseite geschafft zu haben. (Archivbild) - keystone

Der österreichische Immobilienunternehmer René Benko hat Einspruch gegen eine zweite Anklage nach der Insolvenz seines Immobilienkonzerns Signa eingelegt. Ein Sprecher des Innsbrucker Landesgerichts bestätigte dies am Montag.

Die Anklage lautet auf den österreichischen Straftatbestand der betrügerischen Krida. Benko wird dabei vorgeworfen, Vermögenswerte absichtlich beiseite geschafft zu haben, um Gläubiger zu benachteiligen.

Mit dem Fall muss sich nun das Oberlandesgericht befassen. Eine erste Anklage gegen Benko ist bereits rechtskräftig, der Prozess dazu soll Mitte Oktober starten.

Auch eine Mitangeklagte, die Benko geholfen haben soll, legte Einspruch ein. Ob die zweite Anklage ebenfalls am 14. und 15. Oktober verhandelt wird, ist noch offen. Zwischen der endgültigen Bestätigung einer Anklage und einem Prozess müssen mindestens acht Tage liegen.

In der zweiten Anklage wirft die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Benko vor, Bargeld in Höhe von 120'000 Euro sowie Luxusuhren und andere Wertgegenstände im Wert von 250'000 Euro beiseite geschafft zu haben. Die Gegenstände sollen in einem Tresor bei Angehörigen versteckt gewesen sein.

Staatsanwaltschaft untersucht 14 Verdachtsfälle

Der Strafrahmen reicht von einem bis zu zehn Jahren Haft. Bereits in der ersten Anklage lautet der Vorwurf, dass Benko Gläubiger durch unrechtmässige Handlungen benachteiligt habe. Dabei geht es um eine umstrittene Mietvorauszahlung von 360'000 Euro und eine Schenkung von 300'000 Euro an Angehörige.

Die Staatsanwaltschaft untersucht im Zusammenhang mit Signa insgesamt 14 Verdachtsfälle. Neben Benko stehen weitere Personen und auch zwei Firmen im Visier der Ermittler. Der mögliche Gesamtschaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft derzeit auf rund 300 Millionen Euro. Benko hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Benko hatte in der Niedrigzins-Phase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. Die Signa-Gruppe investierte in namhafte Immobilien und Firmen, darunter in den Hamburger Elbtower, die Galeria-Warenhausgruppe und das Luxuskaufhaus KaDeWe.

In der Schweiz ist Benko vor allem als früherer Mitbesitzer der Warenhauskette Globus bekannt. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht.

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Kommentare

Curaglia

Einsprache hin oder her, Benko muss endlch begreifen, dass er eigentlclich nichts mehr zu sagen hat

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