Söldner der Wagner-Gruppe sorgen im Ukraine-Krieg für Angst und Schrecken. Doch 3000 der 8000 im Einsatz stehenden Männer sollen bereits getötet worden sein.
Ukraine Krieg
Russische Soldaten in Mariupol. (Archivbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wagner-Söldner handeln im Auftrag Putins, ohne sich ans Kriegsrecht zu halten.
  • Sie sind bekannt für Kriegsverbrechen wie Vergewaltigungen und Folter.
  • Nun sollen bereits 3000 der 8000 im Ukraine-Krieg eingesetzten Söldner tot sein.

Rund 8000 Söldner der Wagner-Gruppe wurden von Russland in der Ukraine eingesetzt. Sie sollten Putins schwächelnder Armee unter die Arme greifen. Wie nun britische Abgeordnete erfuhren, hat die Wagner-Gruppe aber bereits schwere Verluste erlitten.

Die Enthüllungswebseite Bellingcat steht in Verbindung mit Informationsquellen innerhalb der Wagner-Gruppe. Vor dem Auswärtigen Ausschuss des britischen Unterhauses sagte Geschäftsführer Christo Grosew, dass bereits 3000 Wagner-Söldner gefallen seien.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Die Neonazi-Gruppe ist einschlägig bekannt für eine Reihe von Morden, Vergewaltigungen und anderen Kriegsverbrechen auf der ganzen Welt. Sie gilt als Putins Privatarmee, erledigt dessen schmutzige Arbeit – auch im Ukraine-Krieg.

Und sie ist der Sündenbock schlechthin: Bei einem Misserfolg wird das Gesicht Putins gewahrt, handelt es sich doch nicht um seine offizielle Armee. Und bei Gewaltexzessen kann Putin jegliche Verbindungen zur Privatarmee in Abrede stellen.

Wagner-Gruppe sorgte schon vor Ukraine-Krieg für Angst und Schrecken

Vor dem Ukraine-Krieg war die Wagner-Gruppe in Syrien aktiv und erwarb sich schon damals einen Ruf für Brutalität. Bekannt war sie jedoch auch für ihre Waghalsigkeit: Bei der Schlacht von Chascham 2018 sollen eigenen Schätzungen zufolge bis zu 200 Angehörige der Söldnergruppe getötet worden sein.

Strasse in Butscha
Ukrainische Soldaten untersuchen zerstörte russische Militärfahrzeuge nach einem Gefecht in Butscha. (Archivbild)
Trauernde in Kiew
Die 70-jährige Nadiya Trubchaninova weint am Sarg ihres 48-jährigen Sohnes Vadym, der in Butscha durch einen Schuss der russischen Armee getötet wurde. (Archivbild)
Menschen in Butscha
Eine Frau umarmt einen ukrainischen Soldaten, nachdem ein Konvoi von Militär- und Hilfsfahrzeugen in dem ehemals russisch besetzten Kiewer Vorort Butscha eingetroffen ist. (Archivbild)
Butscha
Die Wagner-Gruppe hat schon mehrmals Häftlinge rekrutiert. (Symbolbild)
Letzter Abschied
Am Massaker von Butscha verloren mindestens 420 Zivilisten ihr Leben.

Die Wagner-Gruppe kam auch 2020 in Mali zum Einsatz: Die Söldner unterstützten die Junta beim Sturz der Regierung durch einen Militärputsch. Wenig überraschend: Auch am Massaker von Butscha soll die Söldnergruppe beteiligt gewesen sein.

Söldner schliessen sich aus Mordlust Wagner-Gruppe an

«Bellingcat» zitiert ein ehemaliges Mitglied der Wagner-Gruppe mit schockierenden Aussagen. So würden sich einige aus reiner Mordlust dazu entscheiden, dieser beizutreten.

Rund 10 bis 15 Prozent der Söldner seien Soziopathen. «Sie gehen nur dorthin, weil sie töten wollen. Sie sind blutrünstig, nicht nur Adrenalinjunkies», so Grosew.

Bereits im vergangenen Monat zeigte eine Analyse der Zeitung «The Guardian»: Viele der unter russischer Flagge kämpfenden Söldner sind rechtsextrem. Dazu gehören auch die Mitglieder der Wagner-Gruppe.

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