Die Internationale Energieagentur warnt Europa bereits vor dem nächsten Winter. Es soll zu massiven Engpässen in der Speicherung von Gas kommen.
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Offshore-Windräder in der Nordsee. Um weg vom Gas zu kommen, sollen Regierungen erneuerbare Energien fördern. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Winter im nächsten Jahr soll besonders hart werden für Europa.
  • Die Internationale Energieagentur sieht bereits jetzt Probleme für die Gasspeicherung.
  • Bleibt alles so, könne im Sommer nicht genug Gas für den Winter gespeichert werden.

Europa drohen im Sommer 2023 massive Engpässe bei der Speicherung von Gas für den darauffolgenden Winter. Einschätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) sind wenig optimistisch.

Wie sie am Donnerstag in Paris mitteilte, könnte fast die Hälfte des Gases für ein 95-prozentiges Auffüllen der Speicher fehlen. Dies, wenn die Einfuhr von russischem Gas per Pipeline vollständig eingestellt wird und China wieder auf gewohntem Niveau Flüssiggas importiert.

Wichtige Faktoren fehlen im nächsten Jahr

Das Befüllen der Gasspeicher in der EU in diesem Jahr sei durch wichtige Faktoren begünstigt worden. Im nächsten Jahr wiederholen diese sich möglicherweise nicht.

Dazu gehörten die russischen Pipeline-Gaslieferungen. Sie wurden zwar im Laufe des Jahres drastisch gekürzt, lagen aber in der ersten Jahreshälfte weitgehend auf normalem Niveau. Wegen Chinas geringere Flüssiggaseinfuhren (LNG) in den ersten zehn Monaten dieses Jahres stand Europa mehr LNG zur Verfügung. Dies war notwendig, um rückläufige russische Gaslieferungen zu kompensieren.

Flüssiggas
Flüssiggas Container im Hamburger Hafen - dpa/AFP/Archiv

«Wegen des milden Wetters und den niedrigeren Gaspreisen besteht Gefahr, dass sich Selbstzufriedenheit in die Diskussion über die Gasversorgung einschleicht. Aber wir sind noch lange nicht über den Berg», sagte IEA-Direktor Fatih Birol.

«Wenn wir uns Trends und Entwicklungen auf Gasmärkten ansehen, sehen wir, dass Europa vor einer grösseren Herausforderung stehen wird.» Regierungen müssten deshalb Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz vorantreiben. Ausserdem sollen sie den Einsatz von erneuerbaren Energien und Wärmepumpen beschleunigen und die Gasnachfrage senken.

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