«Ibiza-Video»: Strache stellt Anzeigen in Deutschland

DPA
DPA

Österreich,

Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat im Fall des heimlich gefilmten «Ibiza-Videos» nun auch Anzeigen in Deutschland gestellt.

Heinz-Christian Strache, Österreichs ehemaliger Vizekanzler und FPÖ-Obmann, kündigt Anzeigen gegen drei Personen an. Foto: Roland Schlager/APA
Heinz-Christian Strache, Österreichs ehemaliger Vizekanzler und FPÖ-Obmann, kündigt Anzeigen gegen drei Personen an. Foto: Roland Schlager/APA - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsanwaltschaft prüft nun den Verdacht.

Wie die Staatsanwaltschaft München I der Deutschen Presse-Agentur am Montag bestätigte, ist eine schriftliche Anzeige gegen alle Personen eingegangen, «die für die Herstellung, Verbreitung und Veröffentlichung des sog. Ibiza-Videos mitwirkend verantwortlich sind».

Die Staatsanwaltschaft prüft nun den Verdacht. Dabei soll es sich um die Straftatbestände «Zugänglichmachen von Bildaufnahmen, die geeignet sind, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden», und «Zugänglichmachen von höchstpersönlichen Bildaufnahmen» handeln.

Auch die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte den Eingang einer Anzeige gegen Personen, die an der Herstellung und Verbreitung des Videos beteiligt gewesen sein sollen. Zuerst hatte die österreichische Tageszeitung «Der Standard» über Straches Anzeigen berichtet.

Straches österreichischer Anwalt Johann Pauer bestätigte der dpa, dass in München und Hamburg Strafanträge gegen unbekannt eingebracht worden seien. «Auch diese Strafanträge erfolgen in dem Bestreben, die Hintergründe, Beteiligten und möglichen Auftraggeber der Video-Herstellung und -verbreitung zu ermitteln», hiess es. Die Strafanträge in Deutschland hat demnach ein Rechtsanwalt aus Köln gestellt.

Strache musste nach der Veröffentlichung des «Ibiza-Videos» durch «Spiegel» und «Süddeutsche Zeitung» von seinen politischen Ämtern zurücktreten; ausserdem zerbrach die gesamte rechtskonservative Regierung in Österreich. Strache ist auf dem heimlich gefilmten Video im Gespräch über mögliche Formen politischer Einflussnahme mit einer vermeintlichen russischen Investorin zu sehen. Das Video wurde im Sommer 2017 auf Ibiza aufgenommen.

Bereits vor einigen Tagen hatte Strache in Wien Anzeige gegen drei Personen erstattet, die direkt an der Erstellung des Videos und der gesamten Falle auf der spanischen Insel beteiligt gewesen sein sollen. Den in einer Erklärung von Straches österreichischem Anwalt als «mögliche Mittäter» bezeichneten Personen wurden in der Anzeige Täuschung, Urkundenfälschung, Missbrauch von Ton- und Abhörgeräten sowie Verdacht der Datenverarbeitung in Gewinn- und Schädigungsabsicht vorgeworfen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wettingen
33 Interaktionen
«Nicht schön»
sbb
118 Interaktionen
SBB-Bodycams

MEHR IN NEWS

Elterntaxis Wädenswil Polizeikontrollen
Männedorf ZH
Doppelbahnhof Bruggen-Haggen
1 Interaktionen
Moderner
Chef
1 Interaktionen
Zürich

MEHR AUS ÖSTERREICH

Edlinger
9 Interaktionen
Ausgerechnet!
Baumaterialien
Studie zeigt
altach
Spanner-Skandal
insolvenz
4 Interaktionen
Insolvenz angemeldet