Hunderte Migranten erreichen Italien dieses Wochenende

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Italien,

Dieses Jahr erreichten schon fast so viele Migranten Italien wie im ganzen letzten Jahr. Viele Boote sind auf die Hilfe von Rettern angewiesen.

Flüchtlinge
Flüchtlinge werden von einem Schlauchboot evakuiert. (Archiv) - Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Lampedusa sind dieses Wochenende wieder zahlreiche Flüchtlinge angekommen.
  • Zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr waren es nur halb so viele.
  • Die italienische Regierung will die Migranten in weniger besiedelten Orten unterbringen.

Mehrere Hundert Migranten haben an diesem Wochenende wieder die italienische Insel Lampedusa erreicht. Dutzende wurden von ihren seeuntauglichen Booten in Sicherheit gebracht, anderen gelang die gefährliche Überfahrt von Tunesien oder Libyen.

Seenotretter der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch nahmen 72 Menschen an Bord des 14 Meter langen Bootes «Aurora». Die Migranten gingen am Samstagabend auf Lampedusa an Land, wie Sea-Watch auf dem Online-Portal X mitteilte.

Seit Jahren versuchen Migranten, insbesondere von den Küsten der nordafrikanischen Länder Libyen und Tunesien aus, nach Italien zu kommen. In diesem Jahr haben nach Angaben der italienischen Regierung bereits knapp 103.000 Menschen auf Booten das Land erreicht.

Mehr als doppelt so viele Flüchtlinge wie letztes Jahr

Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und fast genauso viele wie im gesamten letzten Jahr. Immer wieder gibt es im Mittelmeer verheerende Unglücke mit vielen Toten. Der italienischen Rechtsregierung sind die zivilen Retter ein Dorn im Auge. Die Behörden weisen ihnen immer wieder weit entfernte Häfen zu.

Sea-Watch schlug am Samstag Alarm. Der zunächst zugewiesene Hafen in Trapani im Nordwesten Siziliens sei mangels Treibstoffs unerreichbar für die Crew. Ausserdem gehe das Trinkwasser aus.

Schliesslich teilte die NGO mit, eine Genehmigung bekommen zu haben. Sie durften die Migranten auf die deutlich näher gelegene Insel Lampedusa bringen.

114 Menschen innerhalb von 72 Stunden gerettet

In internationalen Gewässern zwischen Malta und Kreta retteten Helfer der deutschen Organisation Sea-Eye innerhalb von 72 Stunden 114 Menschen. Diese waren auf Kunststoffbooten unterwegs, wie die Organisation mitteilte.

Vier Menschen auf dem dritten gefundenen Boot seien bewusstlos gewesen und auf dem Rettungsschiffs versorgt und stabilisiert worden. Das Schiff nahm Kurs auf Malta, wartete am Sonntag aber zunächst weiter auf eine Hafenzuweisung.

Mehrere Boote schafften die gefährliche Überfahrt von Libyen beziehungsweise Tunesien nach Lampedusa aus eigener Kraft. In der Nacht und am frühen Sonntagmorgen erreichten mehrere kleinere Gruppen von Migranten Anlegestellen der Insel.

Verlegung in weniger besiedelte Regionen

Mehr als 1000 Migranten sollten am Sonntag unter anderem per Fähre nach Trapani und Porto Empedocle auf Sizilien gebracht werden. Damit soll das Aufnahmezentrum auf Lampedusa entlastet werden. Die kleine Insel liegt im Mittelmeer südlich des italienischen Festlandes zwischen der tunesischen und der maltesischen Küste.

Angesichts der vielen Ankömmlinge plant das italienische Innenministerium, die Verteilung der Menschen im Land nach neuen Kriterien zu organisieren. In der Folge könnte es mehr Transfers in Regionen mit geringerer Bevölkerungsdichte wie Sardinien und Basilikata geben. Dies berichtete die Zeitung «Corriere della Sera» am Sonntag.

Auch in Griechenland kommen viele Migranten an

Im östlichen Mittelmeer rettete die griechische Küstenwache in den vergangenen Tagen Dutzende Migranten, unter anderem vor der Insel Lesbos. Das griechische Migrationsministerium registrierte zuletzt einen deutlichen Anstieg von Flüchtlingen. Diese konnten von der türkischen Ägäisküste auf griechische Inseln übersetzen.

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