Hunderte Katholiken feiern Messe auf Latein
Hunderte Katholiken in Deutschland feiern die Messe wieder auf Latein. Die Laienvereinigung «Pro Missa Tridentina» zelebriert diesen Ritus an 150 Orten.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor einem halben Jahrhundert wurde die traditionelle Messe auf Latein abgeschafft.
- Nun haben sie hunderte Katholiken in Deutschland wieder aufgenommen.
- Dabei geht es nicht um die Sprache, sondern um den Ritus an sich.
Ein halbes Jahrhundert nach der Abschaffung der Messe auf Latein wird sie heute wieder von Hunderten Katholiken in Deutschland gefeiert. Die Laienvereinigung «Pro Missa Tridentina» zählt bundesweit 150 Orte, an denen dieser Ritus derzeit zelebriert wird.
Jetzt sollen auch die Bistümer zählen. Die Glaubenskongregation im Vatikan hat sie aufgerufen, bis zum 31. Juli Informationen zur Verbreitung dieser Messform vorzulegen, bei der der Priester meist mit dem Rücken zur Gemeinde steht.

Nach der grossen Liturgiereform von Papst Paul VI. im Jahr 1970 sollte diese auch tridentinische Messe genannte Form eigentlich der Vergangenheit angehören. Sie wurde aber von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 wiederbelebt.
Neun Fragen aufgelistet
Wie die «Herder Korrespondenz» berichtet, sind in dem Schreiben der Glaubenskongregation neun Fragen aufgelistet. Darunter «Wie ist die Situation in Ihrer Diözese mit Blick auf die ausserordentliche Form des Römischen Ritus?»
«Es geht dabei nicht um die Sprache an sich, die ist wurscht. Es geht um das, wofür dieser Ritus für viele steht». So sagt der Theologe Winfried Haunerland, Professor für Liturgiewissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
Distanzierung vom Zweiten Vatikanum
«Es gibt Teile bei denen es um eine gewisse Distanzierung vom Zweiten Vatikanum geht.» Das Zweite Vatikanische Konzil von 1962 gilt als Wendepunkt. Und als Moment, in dem die katholische Kirche sich für die Welt öffnete.
Die Deutsche Bischofskonferenz teilt dazu mit: «Der Vatikan sammelt ja derzeit noch selbst die Zahlen, um sich ein Bild machen zu können. Daher haben wir dazu keine Informationen.»