Die legendäre Hagia Sophia in Istanbul ist ab Freitag offiziell eine Moschee. Die griechisch-orthodoxe christliche Gemeinschaft ist weltweit empört.
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Die Hagia Sophia in Istanbul - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Griechisch-Orthodoxe Christen trauern um die Moschee-Umwandlung der Hagia Sophia.
  • Die Hagia Sophia stammt aus dem Byzantinischen Reich und sah die Krönung mehrerer Kaiser.
  • Auch die griechische Regierung hat die Umwandlung als «historischer Fehler» bezeichnet.

Die griechisch-orthodoxen Kirchen haben weltweit mit Trauer auf die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee reagiert. An diesem Freitag wird dort erstmals wieder ein muslimisches Freitagsgebet stattfinden. In zahlreichen Kirchen Griechenlands sollen die Trauer-Glocken läuten und am Abend will der Erzbischof der griechischen orthodoxen Kirche Hieronymos II. in der Kathedrale von Athen eine Sondermesse abhalten.

Auch US-Orthodoxe trauern

Auch der orthodoxe US-Erzbischof Elidoforos ordnete, dass die Fahnen auf halbmast gesetzt und die Kirchenglocken zur Trauer läuten sollen. Dies nach Berichten der halbamtlichen griechischen Nachrichtenagentur ANA. Die Regierung in Athen hat wiederholt die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee als einen «historischen Fehler», bezeichnet.

US Flaggen
US-Flaggen wehen vor dem Kapitol in Washington auf halbmast. Auch heute wurde diese Abdankungsart vom orthodoxe US-Erzbischof Elidoforos verordnet (Symbolbild). - dpa

Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte am 10. Juli der Hagia Sophia den Status als Museum aberkannt. Erdogan ordnete daraufhin an, das Gebäude für das islamische Gebet als Moschee zu öffnen.

Hagia Sophia von grosser historischer Bedeutung

Fast ein Jahrtausend lang war die Hagia Sophia das grösste Gotteshaus der Christenheit. Sie war Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und Ab dem 7. Jahrhundert wurden dort die Kaiser gekrönt. Wie der Petersdom für die Katholiken, so sei die Hagia Sophia für alle orthodoxen Christen ein weltweit wichtiges Symbol.

Hagia Sophia
ARCHIV - Eine Luftaufnahme der Hagia Sophia. Foto: -/AP/dpa - sda - Keystone/AP/-

Sultan Mehmet II., genannt Fatih - der Eroberer, wandelte die Hagia Sophia nach der Eroberung Konstantinopels (heute: Istanbul) 1453 von einer Kirche in eine Moschee um. Die Eroberung markierte den Untergang des Byzantinischen und den Aufstieg des Osmanischen Reiches als Grossmacht. Die Umwandlung der Hagia Sophia war das Symbol dieses Sieges.

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