Human Rights Watch sieht im Handeln der russischen Armee ein klares Kriegsverbrechen. Beispielsweise geht es um Hinrichtung und Plünderung.
Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland.
Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland. - Carsten Koall/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Human Rights Watch wirft Russland diverse Kriegsverbrechen vor.
  • So spricht die Menschenrechtsorganisation etwa von Hinrichtung und Plünderung.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der russischen Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen wie Hinrichtungen und Plünderungen vorgeworfen. In einem Bericht, der am Sonntag in Warschau veröffentlicht wurde, werden Fälle in der Umgebung von Kiew genannt. Grundlage dafür ist nach Angaben der Menschenrechtler die Befragung von zehn Augenzeugen, Opfern und Bewohnern.

«Die von uns dokumentierten Fälle stellen unsägliche bewusste Akte der Grausamkeit und Gewalt an der ukrainischen Zivilbevölkerung dar.» Dies erklärte der Europa-Direktor von HRW, Hugh Williamson. «Vergewaltigung, Mord und andere gewaltsame Akte gegen Menschen in der Gewalt russischer Truppen sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden.»

Auch Fälle von Vergewaltigungen gibt es

Zu den aufgeführten Fällen gehört die Erschiessung eines Mannes am 4. März in Butcha, nordwestlich von Kiew. Ein Augenzeuge berichtete demnach, dass fünf Männer von Soldaten gezwungen worden seien, am Strassenrand niederzuknien. Die Russen hätten ihnen ihre T-Shirts über den Kopf gezogen und einem von ihnen von hinten in den Kopf geschossen.

Am 27. Februar wurden dem Bericht zufolge mindestens sechs Männer im Dorf Staryi Bykiw bei Tschernihiw von Soldaten exekutiert. Eine 31-jährige Frau berichtete, dass sie in einer Schule in der Region Charkiw mehrmals von einem Soldaten vergewaltigt worden sei.

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