Der Gondel-Absturz am Lago Maggiore kostete 14 Menschen ihr Leben. Nun wurde die Kabine als Beweismittel mit einem Helikopter abtransportiert.
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Einsatzkräfte des Bergrettungsdienstes arbeiten nach dem Absturz einer Gondel an der Unfallstelle an einem Berg westlich des Lago Maggiore in Italien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Frühling stürzte nahe des Lago Maggiore eine Gondel ab.
  • Nur der damals 5-jährige Eitan überlebte den Absturz.
  • Nun wurde die Gondel ins Tal abtransportiert.

Fünfeinhalb Monate nach dem Seilbahn-Unglück vom Lago Maggiore mit 14 Toten ist die abgestürzte Gondel abtransportiert worden. Ein Hubschrauber flog die Kabine am Montagvormittag vom Monte Mottarone ins Tal, wo sie von Experten weiter untersucht werden soll. Der Schwerlasthelikopter hob die in weisse Planen eingehüllte Gondel mit einem langen Seil an und zog nach wenigen Sekunden ab. Dies war auf Videoaufnahmen zu sehen.

Am Pfingstsonntag (23. Mai) war die Kabine in die Tiefe gestürzt, weil kurz vor der Bergstation das Zugseil riss. Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurden Sicherheitsklammern blockiert und damit eine Notbremsung der Gondel verhindert.

Gondel und weitere Beweismittel gesichert

Diese raste talabwärts, sprang aus der Aufhängung und krachte in ein Waldstück. Dort blieb sie an einem steilen Hang an Baumstämmen verkeilt liegen. Gegen mehrere Angestellte der Betreibergesellschaft wird ermittelt.

Nach Seilbahnunglück in Italien
Die Abfahrtsstation der Seilbahn von Stresa nach Mottarone. Beim Absturz einer Gondel einer Seilbahn am norditalienischen Lago Maggiore am 23. Mai haben mindestens 14 Menschen ihr Leben verloren. - dpa

Neben den kriminaltechnischen Untersuchungen hatten Spezialkräfte die Gondel und weitere Beweismittel gesichert. Seit einigen Wochen bereitete die Feuerwehr den Abtransport vor. Diese fällte Baumstämme und errichtete eine Metallkonstruktion, auf die die Kabine gestellt wurde.

Am Schluss wurde sie in Folie eingewickelt, um bei dem Flug ins Tal keine Beweismittel zu verlieren. Mit einem Sattelschlepper wurde die Gondel dann für weitere Untersuchungen der Sachverständigen von Staatsanwaltschaft und Verteidigern in eine Halle gefahren.

Sorgerechtsstreit um Eitan

Bei dem Unglück im Frühjahr hatte nur der damals fünf Jahre alte Eitan überlebt. Dessen Eltern, der kleine Bruder und zwei Urgrosseltern wurden bei dem Unglück getötet.

Zuletzt entbrannte ein Sorgerechtsstreit zwischen Eitans Familien in Israel und Italien. Der Grossvater mütterlicherseits flog den Jungen entgegen einer richterlichen Anordnung nach Tel Aviv. Ein dortiges Gericht entschied aber, dass Eitan zurück nach Italien zur Tante väterlicherseits soll, die als Vormund eingesetzt worden war.

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