Held von Aschaffenburg wird doch ausgeschafft
Deutschland schaffte den Helden von Aschaffenburg aus. Er habe sich nicht um Arbeit bemüht und «diverse Straftaten» begangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der «Held von Aschaffenburg» soll ausgeschafft werden.
- Er habe sich nicht um Arbeit bemüht, eine Arbeitsstelle abgelehnt und wurde straffällig.
- Deutschland rät ihm zur Rückkehr nach Italien, wo er Asyl erhalten hatten.
Im Januar dieses Jahres erlangte ein Somalier als «Held von Aschaffenburg» Berühmtheit. Nach einem Messerangriff auf eine Kita-Gruppe mit zwei Toten verfolgte er den Täter und half so bei dessen Festnahme. In der Folge erhielt der abgelehnte Asylbewerber eine Duldung und wurde gar für seine Zivilcourage ausgezeichnet. Dennoch soll er jetzt abgeschoben werden, wie unter anderem das «Main-Echo» berichtet.
Die Regierung des bayerischen Bezirks Unterfranken begründet es damit, dass der Somalier seit der Heldentat «diverse Straftaten» begangen habe. Er sei mehrfach rechtskräftig verurteilt worden.
Zudem habe er sich trotz Arbeitserlaubnis nicht genügend um Arbeit bemüht. Eine bewilligte Beschäftigung habe er nicht angetreten. Die Regierung betont, dass es eines der wichtigsten Kriterien für einen Aufenthaltstitel sei, den Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.
Er habe die Chance gehabt, aus eigener Kraft die Voraussetzung für ein Bleiberecht zu schaffen und eine Arbeitsstelle zu suchen. Doch er habe sie «nicht genutzt», so die Regierung.
Eine Duldung wird ausreisepflichtigen Ausländern gegeben, die aktuell nicht abgeschoben werden können. Sie ist befristet und verzögert die Abschiebung bloss. Dem Somalier wurde sie wegen seiner Zivilcourage gewährt. Zudem war er im Prozess gegen den Messerangreifer ein wichtiger Zeuge.
«Held von Aschaffenburg» wehrt sich
Gemäss der Deutschen Presseagentur wurde der Asylantrag des Somaliers bereits im Mai 2024 abgelehnt. Grund dafür war, dass er zuerst in Italien eingereist und dort als Flüchtling anerkannt worden war.
Die Regierung von Unterfranken rät ihm deswegen, freiwillig nach Italien, wo er einen Aufenthaltstitel besitzt, zurückzukehren. Sie verschliesst die Türe nach Deutschland nicht endgültig: Gegebenenfalls sei in Zukunft eine Rückkehr über ein Fachkräftevisum möglich.
Der «Held von Aschaffenburg» wehrt sich gegen die Darstellungen: Er habe sich um einen Job bemüht. «Main-Echo» zitiert ihn mit den Worten: «Die Behörden lügen, sie suchen eine Ausrede, um mich loszuwerden.»
















