Hebammen warnen vor neuem «C-Section-Selfie»-Trend

Die Hebammen des Universitätsspital Hull in Yorkshire (GB) sind besorgt: Seit Wochen posten frisch gebackene Mütter Bilder ihrer Kaiserschnitt-Narben auf Facebook und Instagram.

Der Grund für den neuen Trend? Die Frauen wollen ihre Geburts-Erlebnisse mit anderen teilen oder bei anderen Müttern nachfragen, ob mit der Wunde alles in Ordnung ist.

Das Fotografieren ist jedoch nicht ungefährlich, erklären die Hebammen gegenüber «Dailymail». Wenn die «C-Section»-Narben nämlich noch nicht richtig verheilt sind, können sich diese entzünden und zu einer Sepsis führen. Dabei beschädigen körpereigene Abwehrreaktionen das Gewebe oder sogar Organe.

Die Narbe entsteht durch einen 10 bis 20 Zentimeter langen Schnitt am unteren Bauch. Dieser wird nach der Geburt zugenäht und benötigt einige Wochen, um zu heilen. «Es ist also notwendig, dass die Wunden bedeckt bleiben, bis ein Mediziner sagt, dass die Verbände entfernt werden dürfen», erklärt Melanie Lee, Koordinatorin der «Hey Baby»-Organisation.

Jährlich erleiden in Grossbritannien rund 250'000 Personen eine Sepsis. Und jedes fünfte Opfer stirbt dabei an den Folgen. Das Risiko ist besonders hoch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie beispielsweise nach einer operativen Geburt.

Eine Sepsis zeigt sich in Form von Hitze- oder Kältewallungen, Müdigkeit, Atmungsschwierigkeiten und Übelkeit. Hat man also das Gefühl, unter einer Sepsis zu leiden, oder ist sich unsicher, ob eine Kaiserschnitt-Wunde richtig verheilt, sollte man laut Lee lieber zum Arzt gehen als ein Foto online posten.