«Habe Gutes getan»: Samenspender mit Gen-Krankheit verteidigt sich
Ein britisches Gericht wirft einem 15-fachen Samenspender vor, eine Erbkrankheit verschwiegen zu haben. Nun verteidigt er sich.

Das Wichtigste in Kürze
- J. M. (37) ist regelmässiger Samenspender, obwohl er an einer Erbkrankheit leidet.
- Ein Gericht hat entdeckt, dass er das Fragile-X-Syndrom verschwiegen hat.
- «Ich habe nichts falsch gemacht», verteidigt er sich nun gegenüber britischen Medien.
Der Brite J. M.* (37) ist als regelmässiger Samenspender biologischer Vater von 15 Kindern. Nun hat jedoch ein Gericht aufdeckt, dass der 37-Jährige den Müttern eine Erbkrankheit verschwiegen hat.
M. soll auf Social Media seine Dienste lesbischen Paaren angeboten haben, ohne zu erwähnen, dass er am Fragilen-X-Syndrom leidet.
Die Krankheit beeinflusst den IQ und verursacht emotionale Störungen. Der Serienspender selbst habe eine Lernbehinderung und sei womöglich auf dem autistischen Spektrum, so die Richterin. Zudem habe er «wenig Empathie, ist leicht aufgeregt und aggressiv».
«Ich habe nichts falsch gemacht!»
Nun verteidigt der Brite jedoch gegenüber der «Daily Mail» seine Taten. «Ich habe nichts falsch gemacht», behauptet er. Im Gegenteil, er habe diesen Frauen etwas Gutes getan. «Ich habe ihnen Kinder gegeben, jetzt sagen die Leute plötzlich, ich war nicht ehrlich.»
Die ganze Wahrheit werde ans Licht kommen, prophezeit er weiter. Er sei «sehr wütend und aufgebracht».
Aufgefallen ist die Krankheit nur, weil J. M. selbst Klage einreichte. Er wollte erzwingen, dass er vier seiner leiblichen Kinder regelmässig sehen darf.
Damit war er wegen eines unterzeichneten Dokuments vor der Spende aber chancenlos. Stattdessen machte das Gericht seinen Namen publik, damit er keine weiteren Samenspenden mehr machen darf.
Eltern nehmen kranken Samenspender in Schutz
Für die Eltern des Samenspenders ist es «grausam», dass er seine Kinder nicht sehen darf. Sie stehen gemäss der Zeitung voll und ganz hinter ihrem Sohn. Er «leide» nicht an der Krankheit, sondern sei lediglich ein «Träger».
«Er hätte den Müttern irgendwann von dem Syndrom erzählt, um die Kinder zu schützen», sind sie überzeugt.
*Name der Redaktion bekannt