UN-Generalsekretär António Guterres hat Russland aufgefordert, das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nicht vom ukrainischen Stromnetz zu trennen.
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Das Atomkraftwerk Saporischschja im April - AFP/Archiv

«Natürlich ist der Strom von Saporischschja ukrainischer Strom (...). Dieses Prinzip muss voll und ganz respektiert werden», sagte Guterres am Freitag bei einer Pressekonferenz in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Zuvor hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Energoatom entsprechende Befürchtungen geäussert.

«Es gibt Informationen, dass die russischen Besatzer planen, den Betrieb der Reaktoren zu stoppen und sie von den Versorgungsleitungen des ukrainischen Energiesystems abzuschneiden», teilte Energoatom am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Demnach ist das russische Militär auf der Suche nach Nachschub für Dieselgeneratoren, die nach dem Abschalten der Reaktoren aktiviert werden sollen, und hat den Zugang von Personal zum Gelände eingeschränkt.

Das seit März von Russland kontrollierte Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine ist das grösste in Europa. Es wurde bereits mehrfach beschossen. Für die Angriffe machen sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich. Guterres hatte die Angriffe am Donnerstag erneut als «selbstmörderisch» bezeichnet und eine entmilitarisierte Zone rund um die Atomanlage gefordert. Der UN-Generalsekretär hielt sich seit Donnerstag zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine auf.

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