Ein Luft-Methan-Gemisch soll sich in einem tschechischen Bergwerk entzündet haben. Beim Unglück starben mindestens 13 Personen.
Rettungskräfte sind nach einem schweren Grubenunglück an einem Steinko
Rettungskräfte sind nach einem schweren Grubenunglück an einem Steinkohlebergwerk im Einsatz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Grubenunglück in Tschechien riss mindestens 13 Menschen in den Tod.
  • Zehn weiter Menschen wurden bei der Explosion verletzt.

Bei einem Grubenunglück in einem Steinkohlebergwerk im Osten Tschechiens sind mindestens 13 Arbeiter ums Leben gekommen. Elf der Toten stammten demnach aus Polen. Zehn weitere Menschen seien bei der Methangasexplosion in einer Zeche in Karvina im Osten des Landes verletzt worden, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma OKD heute Freitag.

Unter den Opfern sind laut OKD zwölf Polen und ein Tscheche. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und sein tschechischer Kollege Andrej Babis eilten an die Unglücksstelle. «Das ist eine große Tragödie für alle Polen und Tschechen», schrieb Morawiecki auf Twitter und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Das Unglück sei eine große vorweihnachtliche Tragödie, sagte der Bürgermeister der betroffenen Bergwerksgemeinde Stonava, Ondrej Feber, der Zeitung «Pravo».

Nach ersten Erkenntnissen entzündete sich unter Tage ein Luft-Methangas-Gemisch. Es kam in einer Tiefe von schätzungsweise rund 800 Metern zu einer gefürchteten Schlagwetterexplosion, die ganze Arbeitsbereiche zerstörte.

Die Grubenwehr suchte in der Tiefe nach möglichen Opfern und Überlebenden. Zum Abtransport der Verletzten standen an der Oberfläche Rettungswagen und ein Helikopter bereit. Viele der in der Grube beschäftigten Bergarbeiter stammten aus dem nahen Polen, wie tschechische Medien berichteten.

Im Staatsbesitz

Das Bergwerk nahe der Stadt Karvina, rund 300 Kilometer östlich von Prag, ist seit 1968 in Betrieb und wurde vor einigen Jahren modernisiert. Die Stollen liegen in einer Tiefe von bis zu 1100 Metern.

Das Unglück sei eine grosse vorweihnachtliche Tragödie, sagte der Bürgermeister der angrenzenden Bergwerksgemeinde Stonava, Ondrej Feber, der Onlineausgabe der Zeitung «Pravo». Es ist das schwerste Grubenunglück in Tschechien seit 1990.

Der Bergwerksbetreiber OKD ist seit April wieder im Besitz des tschechischen Staates. Die Regierung in Prag hatte den Betrieb nach der Insolvenz für umgerechnet rund dreieinhalb Millionen Franken übernommen. Das Unternehmen beschäftigt in der strukturschwachen Region rund 9500 Menschen. In diesem Jahr wurden rund fünf Millionen Tonnen Steinkohle gefördert.

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