Weil die Haftkapazität für Migranten in Grossbritannien erreicht worden ist, wird nun nach alternativen Wegen gesucht. Da könnten GPS-Sender helfen.
migranten boot
Migranten in einem Holzboot. - Francisco Seco/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien erwägt, ankommende Migranten mit GPS-Sendern zu überwachen.
  • Die Haftkapazitäten reichen nicht aus, es werden alternative Wege gesucht.
  • Es droht Haft und Abschiebung ohne Asylrecht.
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Die konservative britische Regierung erwägt laut einem Bericht der Zeitung «Times», ankommende Migranten mit GPS-Sendern zu überwachen. Menschen, die ohne entsprechende Papiere einreisen, sollen einem umstrittenen Gesetz zufolge in Gewahrsam genommen und abgeschoben werden.

Allerdings reichen die Platzkapazitäten dafür nicht aus, wie das Blatt berichtete. Beamte seien deswegen aufgefordert worden, alternative Wege zu finden, um Menschen daran zu hindern, in der Zwischenzeit in Grossbritannien unterzutauchen.

Eine der möglichen Optionen sei, alle ankommenden Migranten mit einer elektronischen Fussfessel auszustatten, schrieb die Zeitung. Darauf angesprochen, sagte Innenministerin Suella Braverman am Montag in einem Fernsehinterview dem Sender Sky News. Sie ziehe «eine Reihe von Optionen» in Betracht.

Haftkapazitäten sollen aufgestockt werden

Die Regierung arbeite intensiv daran, ihre Haftkapazitäten aufzustocken. «Aber es ist klar: Wir prüfen eine Reihe von Optionen, alle Optionen, um sicherzustellen, dass wir eine gewisse Kontrolle über die Menschen haben, damit sie unser System durchlaufen und wir sie anschliessend aus dem Vereinigten Königreich abschieben können.»

Nach Informationen der «Times» haben Beamte Bedenken angemeldet bei der Idee, ankommende Migranten mit GPS-Geräten zu überwachen. Es könne viel Geld kosten, gebe womöglich nicht genug Geräte und sei auch mit Blick auf Menschenrechte schwierig.

Premierminister Rishi Sunak will Migrantinnen und Migranten mit drastischen Gesetzen abschrecken. Wer ohne Erlaubnis das Land betritt, wird in Haft genommen, soll so schnell wie möglich abgeschoben werden und darf nicht mehr Asyl in Grossbritannien beantragen. Nach dem Willen der Regierung sollen die Menschen etwa nach Ruanda geschickt werden. Der Plan liegt jedoch wegen einer juristischen Auseinandersetzung auf Eis.

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