Griechische Parlamentarier werden wegen Namensstreits bedroht

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Griechenland,

Vor der Abstimmung im Namensstreit mit Mazedonien wurden in Griechenland mehrere Parlamentarier bedroht.

Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland.
Das griechische Parlament wird am späten Mittwochabend über die Vertrauensfrage des linken Ministerpräsident Alexis Tsipras abstimmen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Griechische Parlamentarier wurden mit Anrufen, SMS und Plakaten bedroht.
  • Heute Mittwochabend stimmt das Parlament über die Vertrauensfrage ab.
  • Kommende Woche soll über das Abkommen zur Beilegung des Namensstreits abgestimmt werden.

Vor der Vertrauensabstimmung über Ministerpräsident Alexis Tsipras und der Abstimmung im Namensstreit mit Mazedonien sind in Griechenland etliche Parlamentarier bedroht worden. Medienberichten zufolge erhielt eine Politikerin per SMS Bilder von Frauen mit abgetrennten Köpfen, weil sie für Tsipras und die Einigung auf den Namen Nord-Mazedonien für das Nachbarland stimmen will.

Andere Parlamentarier berichteten demnach von Drohanrufen, die sich auch gegen ihre Familien richteten. Im Norden Griechenlands und in der Hafenstadt Thessaloniki tauchten ausserdem in den vergangenen Tagen unzählige Plakate mit Fotos von Parlamentariern auf. Unter den Konterfeis die Frage: «Wirst auch Du (unsere Provinz) Mazedonien verraten?» Die Polizei nahm bisher vier Verdächtige fest.

Blockierte Annäherung Mazedoniens an Nato und EU

Die Frage der Umbenennung des Nachbarlands Mazedonien spaltet die Griechen. Ministerpräsident Tsipras hatte im vergangenen Jahr mit Skopje ausgehandelt, das Land solle sich künftig Nord-Mazedonien nennen. Weil auch eine nordgriechische Provinz den Namen Mazedonien trägt (altgriechisch: Makedonia), sind viele Griechen dagegen. Wegen dieses Namensstreits blockiert Griechenland seit Jahrzehnten die Annäherung Mazedoniens an Nato und EU.

Tsipras' Koalitionspartner, der rechte Verteidigungsminister Panos Kammenos, war am Sonntag zurückgetreten und hatte die Koalition aufgekündigt, weil er das Abkommen über den neuen Namen nicht mittragen will. Tsipras stellte daraufhin die Vertrauensfrage, über die das Parlament am Mittwochabend abstimmt. Kommende Woche soll dann voraussichtlich über das Abkommen zur Beilegung des Namensstreits abgestimmt werden.

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