Die Synode der griechisch-orthodoxen Kirche hat ein Rundschreiben mit zwölf Fragen und Antworten zum Thema Corona-Impfung verfasst.
Ein Gläubiger küsst das Kreuz beim Gottesdienst am 6. Januar.
Ein Gläubiger küsst das Kreuz beim Gottesdienst am 6. Januar. - AFP

Dies soll in den Kirchen des Landes den Gläubigen verlesen werden. In dem vierseitigen Schreiben, das die griechische Zeitung «Kathimerini» am Dienstagabend veröffentlichte, werden nicht nur medizinische Fragen etwa nach der Wirkung der Impfung gegen die Delta-Variante behandelt. Es wird dort auch auf gängige Verschwörungstheorien eingegangen.

«Corona-Impfstoffe enthalten keine Mikrochips. Dies sind unrealistische Theorien, die auf Fehlinformationskampagnen im Internet beruhen«, heisst es in dem Papier. Auch eine in Griechenland beliebte Verschwörungstheorie, wonach Impfstoffe Zellen von Embryonen enthalten sollen, wird klargestellt - das sei bei keinem Impfstoff der Fall, informiert die Synode.

Die Corona-Zahlen in Griechenland sind in jüngster Zeit stark gestiegen, während die Nachfrage nach Impfungen sinkt. Am Dienstag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 3565 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für die rund 11 Millionen Einwohner. Die Regierung versucht mit verschiedenen Massnahmen, die Impfungen voranzutreiben - etwa mit einer Bezahlkarte im Wert von 150 Euro für junge Menschen, wenn sie sich impfen lassen, aber auch mit Zwang. So sind Impfungen mittlerweile im Pflege- und Gesundheitssektor Pflicht; wer sich weigert, wird von der Arbeit freigestellt und erhält kein Geld mehr.

Die Unterstützung der Kirche dürfte im Kampf für mehr Impfungen wertvoll sein. Gerade religiöse Menschen gehören in Griechenland zu den Impf-Skeptikern. Zudem sind rund 95 Prozent aller Griechen mindestens auf dem Papier griechisch-orthodox - die Orthodoxie ist in der Verfassung als herrschende Religion verankert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungInternetCoronavirusEuro