Griechenland beginnt in der kommenden Woche damit, hunderte ältere und kranke Asylsuchende zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus aus den überfüllten Flüchtlingslagern der ägäischen Inseln auf das Festland zu bringen.
Flüchtlingslager Griechenland
Ein Mann in einem Flüchtlingslager nördlich von Athen. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Betroffene sollen aus Schutz vor Coronavirus aufs Festland.

2380 «gefährdete Menschen» sollen aus den Lagern in Wohnungen, Hotels oder andere Lager auf dem Festland gebracht werden, teilte das griechische Migrationsministerium am Donnerstag mit.

«Diese zusätzliche Schutzmassnahme soll das Risiko eines Ausbruchs von Covid-19 verringern», erklärte das Ministerium. Zu den Betroffenen gehören 200 Flüchtlinge über 60 Jahre und 1730 Menschen mit Vorerkrankungen sowie deren Angehörige. Die Umsiedlung soll nach dem 19. April, dem orthodoxen Osterfest, beginnen und etwa zwei Wochen dauern.

Die Lage in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln gilt als katastrophal: Dort leben mehr als 36.000 Menschen in Camps, die eigentlich nur für etwas mehr als 6000 Menschen ausgelegt sind. Bislang wurden dort zwar noch keine Corona-Infektionen gemeldet, doch die Angst vor einer Verbreitung des neuartigen Virus wächst. Griechenland meldete bereits mehrere Fälle in Lagern auf dem Festland.

Unterdessen begann in dieser Woche ein weiteres Programm zur Umsiedlung von 1600 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingskindern in mehrere europäische Länder. Zwölf junge Afghanen und Syrer im Alter zwischen elf und 15 Jahren wurden am Mittwoch in Luxemburg begrüsst. Voraussichtlich 58 Kinder sollen Ende der Woche in Deutschland eintreffen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Kinder kämen zunächst nach Niedersachsen und dort 14 Tage lang in Quarantäne. Danach würden sie auf die Bundesländer verteilt.

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