Viele Griechen haben es satt, dass Urlauber alle Sonnenbetten besetzen. Deshalb wollen sie nun ihre Strände zurückerobern.
Paros Aufstand
Paros' Einwohner sind wütend. Sie fordern ihre Strände zurück. - facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Griechische Einwohner klagen über zu volle Strände.
  • Wegen der vielen Touristen bleibe für sie selbst kein Platz mehr.
  • Schuld daran seien Liegestuhlbetreiber, die rechtswidrig Flächen besetzen.
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Einheimische der griechischen Insel Paros haben die sogenannte «Handtuch-Bewegung» ins Leben gerufen. Weil sie irgendwann die Nase voll davon hatten, am Strand keinen freien Platz mehr zu finden. Anscheinend würden Touristen illegalen Anbietern hohe Preise bezahlen, um sich einen Liegestuhl zu sichern.

Im Juli marschierten Aktivisten die Küsten der Ägäis entlang. «Fordert den Strand zurück: Bürgerbewegung Paros für freie Strände» heisst es übersetzt auf den handgemachten Bannern. Inzwischen breite sich die Bewegung auch auf andere Inseln aus, wie die «Daily Mail» schreibt.

Polizei soll Strände häufiger kontrollieren

Die Forderung bleibt nicht unbemerkt. Kostis Hatzidakis, der Finanz- und Wirtschaftsminister Griechenlands, hat die Polizei angewiesen, in beliebten Gebieten verstärkt zu patroullieren. So sollen illegale Strandbesetzungen unterbunden werden. «Wir werden die Strände niemandem überlassen», so Hatzidakis.

überfüllter Strand
Aktivisten protestieren in Paros an einem überfüllten Strand.
Strand
Luxuriöse Sonnenbetten für Touristen in Paros.
Peloponnes
Auch in Peloponnes sind die Strände voll.
Sonnenschirm
Im Süden Athens reihen sich die Liegeplätze aneinander.
Fische
Die griechischen Fische ärgern sich vermutlich auch über den Menschenandrang.

Der Touristenstrom bringt Griechenland viel Geld ein. Davon wollen auch illegale Arbeiter etwas abhaben. Diese würden für die Reservierung von Handtüchern und Liegestühlen an den beliebtesten Stränden Geld verlangen.

Laut der Gruppe «Rettet Paros' Strände» verlange ein Unternehmen 60 Euro für die Miete eines Sonnenschirms und zweier Liegen. Und das für nur einen Tag. Für 120 Euro könnten die Strandbesucher einen «VIP-Bereich» geniessen. Eigentlich sind die Strände öffentlich und können von allen kostenlos genutzt werden.

Bürgermeister von Paros mit Strandbesetzungen überfordert

Die Aktivisten-Gruppe gab eine Erklärung heraus. «Wir fordern unser Recht auf öffentlichen Raum, unser Recht, unsere Strände zu geniessen.» Diese würden von gierigen, sozial unverantwortlichen Geschäftsleuten besetzt. Entweder seien die Strände vollständig besetzt oder die Grenzen der legal gepachteten Flächen würden weit überschritten.

Der Bürgermeister von Paros, Markos Kovaios, ist ratlos angesichts der rechtswidrigen Strandbesetzer. «Wir erleben einen Zustand, indem die Unanständigkeit ohnehin allgegenwärtig ist. Jeder kann verlangen, was er will, weil er noch nie die Kontrolle hatte, geschweige denn, dass ihm Konsequenzen auferlegt wurden.» So zitierte ihn die «Daily Mail».

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Auch auf Naxos gab es laut der Lokalzeitung «Hellas Posts» Aufstände. Bürger hätten wegen dem «kriminellen Verhalten der Strandbars» randaliert, die Strandplätze mit Käufen garantierten. Mithilfe von Drohnen wollen sie die Rechtsverstösse aufdecken.

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