Klima-Aktivistin Greta Thunberg besuchte am Wochenende den Hambacher Forst – zusammen mit Vermummten. Dafür hagelt es Kritik.
Greta Thunberg
Greta Thunberg wurde für ihren Auftritt mit Vermummten kritisiert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg besuchte den Hambacher Forst und zeigte sich mit verhüllten Personen.
  • Dort fanden vor einem Jahr Demonstrationen mit zahlreichen Verletzten statt.
  • Nun wird Greta von verschiedenen Seiten für ihren Auftritt kritisiert.

Greta Thunberg (16) besuchte am Samstag den Hambacher Forst – das Waldstück, das vor einem Jahr für Unruhe gesorgt hatte: Ein Braunkohle-Tagebau des Stromkonzerns RWE war geplant, der Wald zwischen Köln und Aachen (D) sollte abgeholzt werden.

Tausende protestierten dagegen, wobei es auch zu zahlreichen Verletzten kam. Am Ende beschloss die nordwestfälische Landesregierung, dass der Wald erhalten bleibt.

Greta Thunberg von Vermummten geführt

Beim Besuch des «Hambi» wurde die Klima-Aktivistin von Vermummten begleitet: Zwei Anwesende verdeckten ihr Gesicht. Zudem verteidigte die Schwedin laut «Bild» die Aktionen der Waldbesetzer – sie hatten unter anderem Fäkalien auf Polizisten geschüttet. Thunberg meinte dazu: «Es ist absurd, dass Menschen das tun müssen, um den Wald zu schützen.»

Ziviler Ungehorsam sei manchmal nötig – aber nur wenn «niemand verletzt und nichts zerstört wird».

Für ihren Auftritt wird Greta kritisiert. Schliesslich wurden bei den Demonstrationen im letzten Jahr zahlreiche Menschen verletzt und Sachen zerstört. Genau das also, was sie eigentlich nicht will.

«Weit entfernt von friedlichen Protesten»

«Greta Thunberg neben einer vermummten Person fühlt sich falsch an. Der Protest im Hambacher Forst war und ist nicht von zivilem Ungehorsam getragen.» Das meint Michael Mertens (56), Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei NRW, zu «Bild».

Weiter sagt er: «Verletzte Polizisten und RWE-Beschäftigte durch Zwillenbeschuss, Steinwurf oder Molotowcocktails und permanente Sachbeschädigungen, das sind Straftaten, die verfolgt werden müssen. Das ist weit entfernt von den friedlichen Protesten der Bewegung ‹Fridays for Future›.»

greta Thunberg
Greta Thunberg wird interviewt – im Hintergrund steht eine vermummte Aktivistin. - dpa

Auch der CDU-Politiker Herbert Reul (66), NRW-Innenminister, kritisiert Greta: «Greta sollte darauf achten, dass sie ihr berechtigtes Anliegen nicht dadurch gefährdet, dass sie sich mit den falschen Leuten umgibt.»

Person will nicht erkannt werden

Sowohl Thunberg wie auch Luisa Neubauer (23), die deutsche «Fridays for Future»-Organisatorin, zeigten sich trotzdem mit vermummten Aktivisten.

Die vermummte Person gehöre zu den Besetzern im Hambacher Forst und wolle nicht erkannt werden. Das sagte Carla Reemtsma (21), Sprecherin der Bewegung, gegenüber «Bild»: «Es steht ihnen ja auch frei, sich zu vermummen.»

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