Greta Thunberg stellt sich im Israel-Krieg auf die Seite von Palästina – distanziert sich aber von der Hamas. Dafür gibt sie einer Judenhasserin eine Plattform.
Greta Thunberg
Greta Thunberg (links) hat bei der Klimademo in Amsterdam einer Frau das Mikrofon gereicht, die über den Angriff der Hamas jubelte: Sara Rachdan. - ap

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Klima-Anlässen macht sich Aktivistin Greta Thunberg nun auch für Palästina stark.
  • Sie gibt an, gegen die Hamas zu sein, gibt jedoch einer Unterstützerin eine Plattform.
  • Palästinenserin Sara Rachdan jubelte über den Angriff der Hamas.
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Eigentlich ist Greta Thunberg Klimaaktivistin – doch seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs äussert sie sich auch immer wieder zum Nahostkonflikt. Dabei stellt sie sich auf die Seite von Palästina. Eine Positionierung, die der 20-Jährigen immer wieder Kritik einbringt.

Als sie sich zum Beispiel auf Twitter mit einem «Stand with Gaza»-Schild (Deutsch: «Stelle dich hinter Gaza») zeigte, löste sie eine Empörungswelle aus. Denn: Das Kraken-Plüschtier, das sich ebenfalls auf dem Foto befand, ist ein antisemitisches Symbol.

Erst später sagte sie dann, dass sie davon nichts gewusst habe. Und erklärte: «Es versteht sich von selbst – so dachte ich zumindest –, dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin.»

«Judenhass» und «Holocaust»-Verharmlosung

Dieser Standpunkt der Schwedin wird nun erneut hinterfragt. Denn: Bei einer Klimademo in Amsterdam reichte sie ihr Mikrofon einer jungen Frau, die über das Blutbad der Hamas am 7. Oktober öffentlich jubelte: Sara Rachdan.

Ein Unbekannter entreisst Greta Thunberg das Mikro, während sie an einer Klima-Demo in Amsterdam über Palästina spricht. - @Captain_Witty_1

Rachdan, eine palästinensische Wissenschaftlerin, ist bekannt für ihre radikalen Ansichten. Sie sagte nach dem Angriff, die Palästinenser «brechen endlich aus» und rief zur Unterstützung der Kämpfe auf.

«Ja, dieser Angriff wurde von der Hamas initiiert, aber es geht nicht um die Hamas. Es geht um den palästinensischen Widerstand. Das ist endlich ein palästinensisches Vorgehen gegen die Besatzung. Bitte unterstützt den Widerstand.»

Rachdan wird beschuldigt, antisemitische Positionen zu vertreten und den Holocaust zu verharmlosen. In einem Video behauptete sie sogar, dass Palästinenser von Israelis «vergast» würden – ein Vergleich zum Holocaust.

Mitstreiterin von Greta Thunberg relativiert Zahl getöteter Babys in Auschwitz

Zudem stellte sie in einem offenen Brief Gaza als «Konzentrationslager» dar. Und sie verglich die Situation dort mit den Gräueltaten im KZ Auschwitz-Birkenau. Deutsche Medien beschreiben ihre Aussagen als «Verharmlosung des Holocausts» und sprechen von «Judenhass».

Greta Thunberg
Bei der Klimademo in Amsterdam gestern Sonntag äusserte Greta Thunberg erneut ihren Support für Palästina.
palästina
Und erneut sorgte das für Kritik: Ein Mann riss ihr das Mikrofon weg und sagte, er sei fürs Klima hier, nicht für Nahost-Politik.
Kritik
Für Kritik sorgt nun auch, dass Thunberg bei der Demo die radikale Palästina-Aktivistin Sara Rachdan sprechen liess.
Rachdan
Denn: Rachdan vergleicht Israel mit Nazideutschland und relativiert die Zahl getöteter Babys in Auschwitz.
rachdan
Von deutschen Medien wird Rachdan als «Judenhasserin» bezeichnet, die den Holocaust verharmlose.

Sie geht sogar so weit, zu behaupten, die Zustände in Gaza seien schlimmer als im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Zweiten Weltkrieg. Sie rechnete auch die Zahl der ermordeten Kinder in Auschwitz von über 230'000 auf 200'000 herunter. Rachdan ist eine Unterstützerin der palästinensischen Terroristin Leila Khaled.

Stellen Sie sich im Nahostkonflikt auf eine Seite?

Trotz umstrittener Aussagen und Positionen hat Greta Thunberg Rachdan an ihrer Seite sprechen lassen. Die deutsche «Bild» folgert daraus: «Greta und ‹Fridays for Future› stehen hinter der Judenhasserin.»

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