Grenzschliessung Portugals in Kraft - Kontrollen ab Sonntag geplant
Portugal hat wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus die weitgehende Schliessung seiner Grenzen angeordnet. Die Bürger des Landes dürfen seit Freitag für zunächst zwei Wochen nicht mehr ausreisen, es sei denn aus besonderem Grund wie zu einer medizinischen Behandlung, hatte die Regierung am Vortag angeordnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch die Einreise solle stark eingeschränkt werden.
Kontrollen vor allem an der Landgrenze zu Spanien sollten jedoch voraussichtlich erst ab Sonntag wieder stattfinden, berichtete die spanische Zeitung «El Confidencal» am Freitag.
Eine Journalistin des spanischen TV-Senders Canal Sur konnte am Freitagmorgen bei der Grenzstadt Ayamonte in Andalusien noch keine Kontrollen ausmachen. Auch an anderen Grenzübergangsstellen war nur spärlicher Lastwagenverkehr ohne Kontrollen zu beobachten.
Spaniens Aussenministerin Arancha González Laya betonte, beide Länder, die zum Schengenraum mit offenen Grenzen gehören, würden noch über Details sprechen. Es handele sich aber nicht um eine vollständige Schliessung der Grenzen, sondern um eine «Einschränkung der Bewegungsfreiheit».
Ob auch Arbeitspendler betroffen sein würden, war zunächst unklar. Die Massnahmen dürften auf jeden Fall auch für Urlauber aus anderen Ländern gelten. Es ist nicht das erste Mal, dass Portugal seine Grenzen wegen Corona schliesst.
Schon während der ersten Infektionswelle im Frühjahr vergangenen Jahres war die Grenze vom 17. März an monatelang geschlossen. Erst am 1. Juli wurde sie wegen damals stark rückläufiger Corona-Zahlen wieder geöffnet.
Die Corona-Lage in Portugal ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa «sehr schlimm». Am Donnerstag wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 16 423 Neuinfektionen und 303 weitere Corona-Tote registriert.
Das war ein Höchststand seit Beginn der Pandemie.