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Goldman Sachs bekennt sich in 1MDB-Skandal schuldig

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Grossbritannien,

Der malaysische Staatsfonds 1MDB sollte zur Wirtschaftsförderung dienen, stattdessen landeten wohl enorme Summen auf Privatkonten korrupter Regierungsmitglieder und Finanzmanager. Nun muss Goldman Sachs wegen Verwicklungen in den Skandal büssen.

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Strategen von Goldman Sachs glauben, dass der Bärenmarkt bestehen bleibt. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Grossbank Goldman Sachs akzeptiert eine Milliardenstrafe wegen ihrer Rolle in der Korruptions- und Geldwäscheaffäre beim malaysischen Staatsfonds 1MDB.

Der Finanzkonzern werde im Rahmen eines Vergleichs mit Behörden in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien, Singapur und anderen Ländern insgesamt 2,9 Milliarden Dollar (aktuell rund 2,5 Mrd Euro) zahlen, teilte das US-Justizministerium in Washington mit.

Goldman Sachs wird im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal unter anderem beschuldigt, Regierungsvertreter in Malaysia und Abu Dhabi mit Schmiergeldern von mehr als einer Milliarde Dollar bestochen zu haben. Anwälte der Bank hatten zuvor bei Gericht in New York ein Schuldbekenntnis im Namen von Goldman Malaysia wegen Verstössen gegen das Anti-Korruptionsgesetz «Foreign Corrupt Practices Act» abgegeben.

Der 1MDB-Fonds war 2009 zur Wirtschaftsförderung Malaysias eingerichtet worden, Ex-Regierungsmitglieder und dubiose Berater sollen jedoch - angeblich mit Hilfe von früheren Goldman-Mitarbeitern - den Grossteil der Mittel veruntreut haben. Die Bank war an der Ausgabe von Anleihen des Fonds im Volumen von 6,5 Milliarden Dollar beteiligt und soll dabei überhöhte Gebühren eingestrichen haben.

Ende Juli hatte sich Goldman Sachs bereits mit der Regierung Malaysias auf eine Milliardenzahlung geeinigt. Die Einigung enthält eine direkte Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar (aktuell 2,11 Mrd Euro) an den malaysischen Staat. Weitere 1,4 Milliarden Dollar aus beschlagnahmten Vermögenswerten von 1MDB sollen mit Hilfe von Goldman Sachs und des US-Justizministeriums zurückgeführt werden.

Dem «Wall Street Journal» zufolge will sich die Bank Millionen von Dollar bei amtierenden und ehemaligen Top-Managern zurückholen, in deren Verantwortungsbereich die Verwicklung in die 1MDB-Affäre fiel. Betroffen seien auch der derzeitige Vorstandschef David Solomon und sein Vorgänger Lloyd Blankfein, berichtete das Finanzblatt unter Berufung auf Insider. An der Börse wurde die Milliardenstrafe indes gelassen aufgenommen, die Aktien von Goldman Sachs reagierten kaum.

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