Das diesjährige «Germanys Next Topmodel» (GNTM) Finale musste coronabedingt ganz ohne Publikum stattfinden. Auch Heidi Klum konnte nicht live vor Ort sein.
«GNTM»
«GNTM»: Jacky. - ProSieben
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 21. Mai wurde das Finale von der 15. Staffel von Germanys Next Topmodel ausgestrahlt.
  • Wegen den Corona-Massnahmen fand das Finale ganz ohne Publikum.
  • Heidi Klum wurde mit einem Live-Videochat aus Los Angeles dazugeschaltet.
  • Die Finalistin Lijana verkündet während der Show ihren Austritt.

Kein Publikum, keine Stargäste und Applaus vom Band: ProSieben hat am Donnerstagabend coronabedingt ein Finale von «Germany's Next Topmodel» (GNTM) gezeigt, das es so noch nie gab.

Heidi Klums Castingshow «GNTM» hat sich in diesem Jahr mit einem coronabedingten Finale verabschiedet, das es so noch nie gab. Dabei hat es schon viele seltsame Momente gegeben in 15 Jahren «Germany's Next Topmodel».

Der Sender dachte gar nicht daran, die Show zu kürzen. Und das obwohl weder Stargäste, noch Publikum, noch Moderatorin Klum wegen der Corona-Pandemie beim Finale anwesend sein konnten. Er füllt mehr als drei Stunden mit Rückblicken, einer Dauer-Videoschalte zu Klum ins Homeoffice und Tänzern des Berliner Friedrichstadt-Palastes.

Auch der Designer Philipp Plein hatte einen Auftritt: er liess sich unterträglich lange von einem Leoprint-Cabrio durchschütteln. Die Szene erinnerte ein wenig an die Wackel-Autos für kleine Kinder vor dem Supermarkt.

15 Jahre «GNTM»

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf die Highlights aus 15 Jahren «GNTM» mit den bekanntesten Kandidatinnen. Nacktmodel Micaela Schäfer oder die als Heulsuse bekannt gewordene Gisele Oppermann sind zu Gast in der Show.

Kult-Kandidatinnen wie Sarah Knappik und Gina-Lisa Lohfink («Zack die Bohne») oder Topmodel Nummer eins, Lena Gercke, zeigte der Sender nicht. Auch legendäre Juroren wie Jorge González und Bruce Darnell fehlten in den Rückblick-Highlights. Warum der Sender die Rückblicke nicht weiter ausbaut, bleibt eins der vielen Geheimnisse dieses seltsamen Abends.

Zum Gesamtbild passt, dass die Zuschauer durch weisse Pappaufsteller ersetzt sind. Das Ganze wird garniert mit penetrantem Applaus, Gelächter und Jubel vom Band. Auch auf Twitter macht sich da zeitweise Fassungslosigkeit breit. «Gerüchteweise ist die Werbepause jetzt eingespielt worden, weil der Applausknopf-Praktikant eine Sehnenscheidenentzündung hat», schreibt dort jemand.

Der Bildschirm mit Heidis Konterfrei in einem geöffneten Koffer ist auch beim finalen Moment von «GNTM» mit dabei. Als die 21-jährige Jacky zur Siegerin gekürt wird, steht der Heidi-Koffer zwischen ihr und der zweitplatzierten Österreicherin Sarah.

Fotograf Christian Anwander spielt Heidi-Ersatz

«Live aus Berlin und Los Angeles» wird die Show angekündigt. Die traditionell steifen und oft zähen Dialoge im Finale, werden von Heidi-Ersatz, dem Fotograf Christian Anwander geführt. Eine Überraschung gibt es allerdings nach dem «Personality-Walk» genannten Laufsteg-Auftritt der ursprünglich vier Finalistinnen. Die Studentin Lijana aus Kassel nimmt den nämlich zum Anlass, freiwillig das Handtuch zu werfen.

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GNTM: Heidi Klum und Fotograf Christian Anwander. - ProSieben

Lijana ist wegen ihres Verhaltens gegenüber ihren Model-Kolleginnen die wohl umstrittenste Teilnehmerin der Staffel. Nach rund einer Dreiviertelstunde von «GNTM» sagt sie, sie habe keine Lust mehr auf den Hass, der ihr entgegenschlage. «Ich habe gelitten und war verzweifelt.»

Im Internet und auch in der realen Welt sei sie angefeindet worden. Sie spricht von Mobbing und «Taten gegen mich, gegen meine Familie, sogar gegen meinen Hund». Ihren Wert könne nur sie selbst bestimmen. «Deswegen verzichte ich auf das Finale.»

Lijanas Anti-Mobbing Auftritt

Zuvor zeigt sie sich in einem schwarzen Umhang, der mit Schimpfworten wie «Bitch» beschrieben ist, auf dem Laufsteg. «Du hast definitiv polarisiert diese Staffel, aber was dir passiert ist, geht auf jeden Fall zu weit», sagt Klum. «Das war ein tapferer Auftritt.»

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«GNTM»-Model Lijana Kaggwa. - Instagram/lijana.gntm.2020

Dass der Auftritt für Klum und Co. vielleicht nicht ganz so überraschend kam wie für das Publikum, lässt sich zumindest vermuten. ProSieben zeigt in den Pausen mehrfach Anti-Mobbing-Spots und Klum hält ganz zum Schluss ein Plädoyer gegen Hass: «Es passieren so viele Scheiss-Sachen auf der Welt, ich bitte um mehr Toleranz.»

Was sonst noch geschah: Tamara bekommt den «Pesonality Award», der seit einigen Jahren als Trostpreis im Finale etabliert ist. «Ich feiere einfach everything about you all», sagt Tamara. «Dänk you», «Bleibt schön disgusting» und «Bye, Bitches.»

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