Ein versenktes U-Boot vor der Küste Norwegens enthält 67 Tonnen Quecksilber. Um den Austritt des giftigen Stoffs zu vermeiden, soll das Wrack versiegelt werden.
Die Bildmontage aus Sonaraufnahmen zeigt den Bug (r) und das Heck des 1945 vor Norwegens Küste versenkten deutschen U-Boots.
Die Bildmontage aus Sonaraufnahmen zeigt den Bug (r) und das Heck des 1945 vor Norwegens Küste versenkten deutschen U-Boots. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein U-Boot-Wrack mit 67 Tonnen Quecksilber soll versiegelt werden.
  • Das Millionenprojekt soll die Meerestiere schützen.

Ein 1945 vor Norwegens Küste versenktes deutsches U-Boot mit 67 Tonnen hochgiftigem Quecksilber an Bord soll zum Schutz von Meerestieren abgedeckt werden. Die norwegische Regierung will für die Versiegelung des Wracks und rund 47 000 Quadratmeter Meeresboden im kommenden Jahr rund vier Millionen Franken (30 Millionen norwegische Kronen) bereitstellen. Insgesamt soll das Projekt bis Ende 2020 zwischen rund 13,2 Millionen (110 Mio. Kronen) und 36 Millionen Franken (300 Mio. Kronen) kosten. Ein finaler Beschluss des Parlaments steht noch aus.

Alternative wäre zu riskant

Anwohner und Umweltorganisationen halten das blosse Abdecken des Wracks für nicht ausreichend. Sie fordern im norwegischen Rundfunk NRK, dass U-864 gehoben und das Quecksilber entfernt wird. Das hatten auch die damaligen Oppositions- und jetzt Regierungsparteien Høyre und Fremskrittspartiet versprochen. Mittlerweile sind aber auch sie für ein Abdecken des Wracks. Nach Angaben des Verkehrsministeriums hätten Untersuchungen ergeben, dass eine Bergung zu riskant sei.

Das von einem britischen U-Boot mit einem Torpedo versenkte und in zwei Teile gesprengte U-864 liegt in rund 150 Metern Tiefe vor der Insel Fedje an Norwegens Westküste, unweit der Hafenstadt Bergen. Das Wrack wurde 2003 nach Hinweisen von Fischern durch ein Marineschiff entdeckt.

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