Geywitz stellt schärfere Dämmvorschriften in Frage

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Deutschland,

Wer heute einen Neubau dämmt, hat morgen weniger Nebenkosten. Doch nicht alles, was möglich ist, steht laut Bauministerin Klara Geywitz «in einem sinnvollen Verhältnis steht zur eingesparten Energie.»

Klara Geywitz
Klara Geywitz (SPD). (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bauministerin Klara Geywitz will Wohnungsbau billiger machen und stellt deshalb schärfere Dämmvorschriften in Frage.

«Am Anfang ist das noch sehr sinnvoll, weil das, was ich dämme, spare ich ein, durch das, was ich dann an Nebenkosten nicht habe», sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin. «Aber spätestens ab EH55 haben sehr viele Fragezeichen, ob das Geld, was man zusätzlich in Dämmung steckt, in einem sinnvollen Verhältnis steht zur eingesparten Energie

EH55 bedeutet, dass ein Haus einen Bedarf von nur 55 Prozent der Energie eines Vergleichs-Neubaus hat. Die Ampel will laut Koalitionsvertrag ab 2025 für Neubauten den noch schärferen Standard EH40. Geywitz sagte bei der Konferenz «80 Sekunden», die immer schärferen Dämmvorschriften hätten Bauen in Deutschland sehr teuer gemacht. Es sei «kein ehrliches System», weil der Kohlendioxidausstoss bei der Produktion der Dämmstoffe nicht berücksichtigt werde.

Zur Kostensenkung am Bau sieht Geywitz noch weitere Stellschrauben, darunter die begonnene Digitalisierung von Bauanträgen, die Änderung des Raumordnungsgesetzes, das Ausdünnen der DIN-Normen und das serielle Bauen. «Wir müssen komplett anders bauen», sagte Geywitz. Es brauche andere Materialien, man müsse mehr vorproduzieren und digitalisieren. Nur so erreiche man ein «Kostenniveau, was frei finanzierbar auch vermietbar ist».

Lange seien Kostensteigerungen wegen der sehr niedrigen Zinsen nicht so stark ins Gewicht gefallen. Jetzt hingegen gelte: «Die Situation, die wir jetzt haben, ist im Prinzip keine schöne: Wir stehen nackig da.» Der Staat könne es sich nicht mehr leisten, «die Baukostensteigerung einfach wegzusubventionieren».

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