Gewinne der Autobauer brechen im ersten Halbjahr ein

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Deutschland,

Die westlichen Autobauer stecken in einer Krise – das zeigen auch die neuesten Halbjahreszahlen. Sie müssen ihr Geschäftsmodell überdenken.

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Die westlichen Automobilhersteller stecken in einer Krise. (Symbolbild) - keystone

Die weltweit grössten Autobauer haben gemeinsam betrachtet im ersten Halbjahr einen satten Gewinneinbruch verzeichnet. Wie aus einer Studie der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht, halbierte sich der operative Gewinn der 19 grössten Autobauer nahezu.

Von Januar bis Juni lag der operative Gewinn (Ebit) demnach bei 42,8 Milliarden Euro, nach 84,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stagnierte in Summe.

Westliche Autoindustrie steckt in der Krise

Angesichts einbrechender Gewinne stecke die etablierte westliche Autoindustrie in einer tiefen und strukturellen Krise, sagte EY-Autoexperte Constantin Gall laut Mitteilung.

E-Autos verkauften sich deutlich schwächer als angenommen und auf wichtigen Absatzmärkten herrsche ein ruinöser Preiswettbewerb. «Die Probleme in China werden dadurch noch verstärkt, dass die Käuferschaft sich verstärkt nationalen Marken zuwendet», sagte Gall.

Probleme, die den Fahrzeugverkauf erschweren

Zusätzlich sorgten hohe Transformations- und Restrukturierungskosten, Rückrufe und Lieferkettenstörungen für Probleme.

Die Schwächephase der Branche werde vorerst anhalten, prognostizierte Gall. «Der Sturm wird nicht abflauen», sagte er.

Der Experte begründete dies unter anderem mit einer schwach bleibenden Konjunktur, zudem würden sich die geopolitische Situation und die Zollpolitik absehbar nicht stabilisieren.

Geschäftsmodell steht auf dem Spiel

«Für viele Hersteller steht das komplette Geschäftsmodell auf dem Spiel, bei einigen Herstellern wird sich mittelfristig die Existenzfrage stellen», so Gall.

Umso wichtiger sei es, dass die Autokonzerne harte Entscheidungen träfen. «Die guten alten Zeiten kommen nicht wieder, die Branche hat sich fundamental verändert, und die Automobilindustrie muss darauf eine Antwort finden», sagte Gall.

Es geht nicht um Grösse

Die Autokonzerne müssten sich von Altlasten trennen, ihr viel zu grosses Portfolio verkleinern und sich fokussieren – auf klar definierte Kundensegmente, auf ein abgegrenztes, konkurrenzfähiges Modellangebot.

«Grösse ist nicht alles, Grösse kann sich auch als ein Bremsklotz erweisen, wenn es darum geht, sich an neue Gegebenheiten anzupassen», sagte Gall.

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Kommentare

User #3181 (nicht angemeldet)

Das Geschäftsmodell die Autos möglichst teuer zu verkaufen, bei uns natürlich noch mit CH Zuschlag weil ja die CH Produktionskosten dafür "sooviel höher sind" rächt sich mit Erfolg. Dazu ste rben viele Leasingnehmer durch Unfä lle aus. Und die EU Politik gibt dazu noch gratis den Rest. Wer wundert sich da denn noch?

Huldrych Ammann

Danke Brüssel, danke EU! Es werden noch weitere hunderttausende Arbeitsplätze nach China verschoben, um dort mit Kohlestrom sogenannt klimafreundliche E-Kisten zu bauen. Finger weg von diesem Regulatorien-Monster!

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