Geständnis im Prozess um getötete Zwölfjährige in Paris

Keystone-SDA
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Frankreich,

Zum Auftakt des Prozesses um den Mord an einer Zwölfjährigen in Paris hat die Angeklagte gestanden. Ihr wird Mord, Vergewaltigung und Folter vorgeworfen.

Statue von Justitia
Zum Prozessauftakt gestand die Angeklagte den Mord an der Zwölfjährigen – ihr droht lebenslange Haft. (Archivbild) - afp

Zu Beginn des Prozesses um den Mord an einer Zwölfjährigen in Paris, der ganz Frankreich erschüttert hat, hat die Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Die Frau ist wegen Mordes, Vergewaltigung und Folter angeklagt. Ihr droht lebenslange Haft.

«Ich möchte die ganze Familie um Verzeihung bitten. Was ich getan habe, ist schrecklich, und ich bereue es», sagte die 27-Jährige, wie die Zeitung «Le Parisien» aus dem Gerichtssaal berichtete.

Der Tod der zwölfjährigen Lola hatte vor drei Jahren in ganz Frankreich für Entsetzen gesorgt und die Politik bewegt. Die Angeklagte soll das Mädchen in einem Wohnblock im 19. Arrondissement in die von ihr genutzte Wohnung gedrängt und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.

Sie soll Lola mit einer Schere und einem Teppichmesser geschlagen und sie schliesslich am Kopf komplett mit Klebeband umwickelt haben, so dass das Mädchen erstickte. Anschliessend schaffte sie die Tote in einem Koffer weg.

Tatverdächtige soll Streit mit Lolas Mutter gehabt haben

Nach der Tat war vermutet worden, dass die Frau das Mädchen aus Ärger über dessen Mutter getötet haben könnte. Lolas Mutter war Hausmeisterin des Gebäudes, in dem die Angeklagte in der Wohnung ihrer Schwester lebte. Die Hausmeisterin soll sich geweigert haben, ihr einen Schlüssel für den Aufzug zu geben.

Weil die Angeklagte vor der Tat im Internet zum Thema Hexerei recherchiert haben soll, haben die Ermittler nach Medienberichten auch einen entsprechenden Hintergrund geprüft. Für Rätselraten sorgte ausserdem, dass die Täterin die Zahlen 1 und 0 mit Nagellack auf die Fusssohlen ihres Opfers schrieb.

«Wir möchten, dass Sie die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, gegenüber ganz Frankreich und uns», sagte Lolas Bruder zu Prozessauftakt an die Angeklagte gerichtet. Die Mutter der getöteten Zwölfjährigen ergänzte: «Wir erwarten, dass Gerechtigkeit geschieht, dass sie für unsere Tochter, meine Lola, hergestellt wird.» Die Mutter und der Bruder trugen ein weisses T-Shirt mit einem gezeichneten Porträt von Lola.

Die extreme Rechte in Frankreich hatte nach dem Mord an dem Mädchen eine zu lasche Migrationspolitik angeprangert. Es war bekanntgeworden, dass die aus Algerien stammende Tatverdächtige nach Ablauf ihres Studentenvisums Frankreich eigentlich längst hätte verlassen müssen. Präsident Emmanuel Macron empfing Lolas Eltern nach dem schrecklichen Verbrechen im Élysée-Palast. Der damalige Innenminister Gérald Darmanin nahm an der Beerdigung teil.

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